- Was versteht man unter Desinfektion?
- Was sind Desinfektionsmittel?
- Überblick: Formen der Desinfektion
- Warum ist Desinfektion im Pflegewesen so wichtig?
- Desinfektion in der häuslichen Pflege
- Wie funktioniert richtige Hand-Desinfektion?
- Wie funktioniert richtige Oberflächendesinfektion?
- Nebenwirkungen von Desinfektionsmitteln
- Wichtigkeit von richtiger Desinfektion
Eine Desinfektion in der Pflege schützt die Gesundheit der Patienten und des Pflegepersonals. Sie unterscheidet sich deutlich von einer Sterilisation, leistet aber ebenfalls sehr zuverlässige Dienste. Es gibt verschiedene Desinfektionsmittel, die jeweils anders wirken. Zudem gibt es vielfältige Desinfektionsformen, die in jeweils anderen Einsatzgebieten Verwendung finden.
Gerade im Pflegebereich ist die Desinfektion sehr wichtig. Deswegen empfiehlt sich der Einsatz eines Desinfektionsplans. Hierbei unterscheiden sich die Desinfektion in Pflegeeinrichtungen und in der häuslichen Pflege. Wer eine Desinfektion durchführt, muss dabei verschiedene Dinge beachten. Hierzu gehört unter anderem die Länge der Handdesinfektion sowie das richtige Vorgehen bei der Oberflächendesinfektion.
Was versteht man unter Desinfektion?
Unter Desinfektion versteht man die Verringerung der Anzahl von Keimen auf einer Oberfläche, auf den Händen oder auf Wunden. Es gibt verschiedene Strategien und Verfahren, um eine Desinfektion durchzuführen. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Desinfektion um eine Hygienemaßnahme, die unter anderem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zum Tragen kommt. Aber auch in der häusliche Pflege spielt sie eine große Rolle.
Grundsätzlich wird in dem Bereich der Desinfektion zwischen drei Gruppen unterschieden. Hierzu gehören das Desinfektionsobjekt, die Desinfektionsmethode und das Applikationsverfahren. Zu den Desinfektionsobjekten gehören neben den Händen vor allem die Wäsche, Lebensmittel, Instrumente und Oberflächen. Zu den Methoden zählen unter anderem die chemische, physikalische und thermische Desinfektionen. Insbesondere die Dampfdesinfektion und die Strahlendesinfektion spielen hierbei eine Rolle. Zu den verwendeten Applikationsverfahren zählen die Wischdesinfektion, die Sprühdesinfektion und die Scheuerdesinfektion.
Wofür benötigt man Desinfektion?
Das große Ziel einer Desinfektion besteht darin, die Entstehung von Infektionen zu verhindern. Zu diesem Zweck werden vorhandene Keime und Krankheitserreger eliminiert oder unschädlich gemacht. Hierfür kommen verschiedene Strategien wie Desinfektionsmittel oder der Einsatz von Strahlen oder Dampf in Frage. Bei der Wundheilung verfolgt die Desinfektion das Ziel, eine Wunde so zu säubern, dass sie ohne Komplikationen oder Infektionen heilen kann.
Ganz allgemein werden im Pflegebereich drei Arten von Desinfektionen vorgenommen. Die eine sind Oberflächendesinfektionen, bei denen Gegenstände oder Arbeitsflächen von Keimen befreit werden. Die zweite Art sind Desinfektionen von Wunden für eine Optimierung des Heilungsverlaufs. Als drittes kommen Desinfektionen der Hände und organischer Gewebe zum Einsatz, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern und eine Eindämmung von Keimen zu erreichen.
Was ist der Unterschied zwischen Desinfektion und Sterilisation?
Trotz ihrer Ähnlichkeit bestehen Unterschiede zwischen der Desinfektion und der Sterilisation. Bei der Desinfektion kommt es zu keiner 100 % Abtötung von Keimen. Trotzdem wird durch eine Desinfektion die Wahrscheinlichkeit einer Infektion stark reduziert. Die schädliche Wirkung der Keime wird eingedemmt, obwohl sie nicht ganz entfernt werden.
Eine Sterilisation dagegen tötet Keime 100 % ab und eine vollkommen keimarme Umgebung wird erzielt.
Was sind Desinfektionsmittel?
Desinfektionsmittel sind Wirkstoffe, die bei der Beseitigung von Keimen und Krankheitserregern helfen. Abhängig vom Einsatzgebiet kommen jeweils andere Desinfektionsmittel zum Einsatz. Diese werden auf unterschiedliche Art auf die zu desinfizierende Oberfläche aufgetragen und leisten auf jeweils andere Weise gute Dienste. Eine Klassifizierung von Desinfektionsmitteln erfolgt in der Regel aufgrund des Wirkungsspektrums. So gibt es bakterizide Desinfektionsmittel, die gezielt gegen Bakterien eingesetzt werden. Demgegenüber wirken fungizide Desinfektionsmittel gegen Pilze und viruzide Desinfektionsmittel sind in der Lage Viren im Griff zu halten. Begrenzt viruzide Desinfektionsmittel sind hingegen nur gegen behüllte Viren wirksam.
Wie wirken Desinfektionsmittel?
Bei Desinfektionsmitteln treten ganz unterschiedliche Wirkmechanismen in Kraft. So gibt es einige Mittel, die mit einer Proteindenaturierung arbeiten. Das gilt insbesondere für Alkohole, Säure und Laugen, aber auch Aldehyde funktionieren auf diese Weise. Ebenso kann durch Oxidation und die damit verbundene Elektronenübertragung eine desinfizierende Wirkung erzielt werden. Das funktioniert zum Beispiel beim Einsatz von Wasserstoffperoxid. In anderen Fällen findet eine Herabsetzung der Oberflächenspannung statt, die den Keimen nicht gut bekommt. Das ist unter anderem bei Phenolen der Fall. Hinzu kommt die Möglichkeit, eine Reaktion mit Nukleinsäuren auszulösen. Das ist zum Beispiel bei Persäuren der Fall. In früheren Zeiten kam zudem der Einsatz von Schwermetallen wie Blei infrage. Hierdurch wurde eine Enzymhemmung erreicht. Heutzutage kommen solche Schwermetall-Verbindungen jedoch quasi nicht mehr zum Einsatz.
Überblick: Formen der Desinfektion
Je nachdem, welche Art der Desinfektion stattfinden soll, kommen jeweils andere Desinfektionsmittel zum Einsatz. Bei der hygienischen Händedesinfektion wird zum Beispiel ein professionelles Händedesinfektionsmittel verwendet. Beim einfachen Händewaschen kommt hingegen meist Flüssigseife zum Einsatz. Bei dem Punktieren und Injizieren muss eine Hautdesinfektion vorgenommen werden. Hierfür gibt es spezielle Hautdesinfektionsmittel. Des Weiteren müssen Medizinprodukte und Instrumente immer wieder desinfiziert werden. Bei Medizinprodukten kommt nach jedem Gebrauch ein Flächendesinfektionsmittel zum Einsatz. Die meisten Anwender entscheiden sich hierbei für ein Konzentrat.
Bei der Reinigung von Instrumenten steht hingegen der Einsatz eines Industriedesinfektionsmittels auf der Agenda. Bei Flächen, die sich in unmittelbarer Nähe zu den Patientinnen und Patienten befinden, wird ein Flächendesinfektionsmittel verwendet. Befinden sich die zu desinfizierenden Flächen außerhalb der Reichweite von Patienten können zudem Reinigungsmittel zum Einsatz kommen. Es ist im Einsatz unbedingt darauf zu achten, dass die Reinigungsmittel und die Flächendesinfektionsmittel nicht miteinander vermengt werden.
Wenn für eine Desinfektion wenig Zeit bleibt, erfolgt in der Regel eine alkoholische Schnelldesinfektion. Häufig kommen hierbei Flächendesinfektionsmittel auf alkoholischer Basis zum Einsatz. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass solche Desinfektionsmittel mit ausreichendem Abstand zu Zündquellen, wie zum Beispiel Kerzen oder elektrischen Geräten, aufgetragen werden. Aus dem Konzentraten muss zudem eine gebrauchsfertige Lösung hergestellt werden. Hierfür ist es notwendig, das jeweilige Konzentrat zu verdünnen. Welches Verhältnis hier gewählt werden muss, hängt vom verwendeten Desinfektionsmittel ab.
Warum ist Desinfektion im Pflegewesen so wichtig?
Desinfektionen spielen im Pflegebereich eine sehr große Rolle. Das liegt daran, dass der Organismus von Patientinnen und Patienten häufig angegriffen beziehungsweise geschwächt ist. Das kann aufgrund einer Krankheit oder eine überstanden Operation der Fall sein. Der Organismus reagiert dann sehr empfindlich und kann von Keimen und Krankheitserreger leicht angegriffen werden. Deswegen ist es wichtig, bei der Pflege auf eine sorgfältige Desinfektion zu achten.
In der Medizin gilt die Faustregel: “Händewaschen rettet Leben“. Diese Regel gilt auch für den Pflegebereich. Denn die Hände sind einer der häufigsten Übertragungswege für Krankheiten. Hier befinden sich viele Keime und Krankheitserreger, die für pflegebedürftige Menschen gefährlich werden können. Durch das Händewaschen lassen sich solche Übertragungen vermeiden. Eine vollständige Sicherheit und ein umfassender Schutz vor Krankheiten ist leider niemals möglich. Durch eine professionelle Hygiene und geeignete Desinfektionsmaßnahmen lassen sich jedoch die gängigen Übertragungswege eindämmen und Gefahren reduzieren.
Doch nicht nur die Händehygiene spielt im Pflegebereich eine große Rolle, ebenso wichtig ist die Flächendesinfektion. Denn auch großflächige Bereiche, können durch Keime infiziert werden, und sollten daher desinfiziert werden. Außerdem kommt es darauf an, sinnvoll mit Lebensmitteln umzugehen. Auch hier ist es wichtig, die vorhandenen Keime möglichst zu beseitigen und somit auszuschließen, dass sie Krankheiten und Infektionen auslösen. Bei Patienten mit Wunden ist eine Desinfektion eine Unterstützung der Wundheilung. Für diese unterschiedlichen Bereiche müssen jeweils andere Desinfektionsmittel und Desinfektionsverfahren eingesetzt werden.
Was ist ein Desinfektionsplan?
Ein Desinfektionsplan ist eine Übersicht der verschiedenen Verfahren zur Desinfektion, die in einzelnen Arbeitsbereichen und Abteilungen durchgeführt werden müssen. Ein solcher Plan informiert die Pfleger darüber, nach welchen Tätigkeiten sie welche Desinfektionsmaßnahmen durchführen müssen.
Auf diese Weise lässt sich zudem die Durchführung von Flächendesinfektionen dokumentieren. Somit ist ein Hygieneplan beziehungsweise Desinfektionsplan ein wichtiges Werkzeug zur Sicherstellung, dass die Desinfektionsstrategie der Pflegeeinrichtung tatsächlich umgesetzt wird. Sie ist eine sichtbare und permanente Erinnerung daran, die notwendigen Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen.
Wofür braucht man einen Desinfektionsplan und wie ist er aufgebaut?
Grundsätzlich beantwortet ein Desinfektionsplan die W-Fragen. Erklärt somit „Was”, „Wann” und „Wie” „Womit” und von „Wem” gemacht werden soll. Das „Was” beschreibt die unterschiedlichen Arten der Desinfektion. Diese reichen von einer hygienischen Händedesinfektion bis hin zuüber die Desinfektion von Instrumenten bis hin zur Flächendesinfektion von patientennahen und patientenfernen Flächen.
Das „Wann” drückt aus, zu welchem Zeitpunkt eine solche Maßnahme durchgeführt werden muss. Das kann z.b. vor einer Diagnose oder bei Kontakt mit organischen Materialien wie Blut der Fall sein. Zudem muss nach jedem Gebrauch von Medizinprodukten und Instrumenten eine solche Desinfektion durchgeführt werden. Das „Wie” beschreibt die Art und Weise, wie die Desinfektionsmaßnahmen zu erfolgen haben.
Bei der hygienischen Händedesinfektion bedeutet das zum Beispiel, dass angegeben wird, wie viel Desinfektionsmittel auf die Hände gegeben werden soll und wie viel Einwirkzeit vorgeschrieben ist. Das „Womit” klärt die Art des Desinfektionsmittels, das zum Einsatz kommen soll. Das können unter anderem ein Händedesinfektionsmittel, ein Flächendesinfektionsmittel oder ein Industriedesinfektionsmittel sein. Das „Wer” schließlich gibt an, wer die jeweiligen Maßnahmen durchführen muss. Im Krankenhausbereich sind das vor allem Ärzte und MFA, in der Pflege gelten diese Regelungen für das Pflegepersonal.
Welche Desinfektionsmittel sind in der Pflege von Bedeutung?
In der Pflege kommen bestimmte Desinfektionsmittel verstärkt zum Einsatz. Hierzu gehören insbesondere Händedesinfektionsmittel, da Pfleger sehr viel mit ihren Händen arbeiten und Patienten bewegen oder waschen müssen.
Auch Hautdesinfektionsmittel werden häufig verwendet, beispielsweise wenn dem Pflegebedürftigen eine Injektion zu verabreichen ist. Wenn im Rahmen der Pflege Medizinprodukte oder Instrumente zum Einsatz kommen, ist der Einsatz von Flächendesinfektionsmitteln und Industriedesinfektionsmitteln unverzichtbar. Das gilt ebenso für die Reinigung von patientennahen und patientenfernen Flächen.
Desinfektion in der häuslichen Pflege
In der häuslichen Pflege spielt Sauberkeit und die Händehygiene eine ebenso wichtige Rolle wie in Pflegeeinrichtungen. Es kommt daher darauf an, dass die pflegenden Angehörigen notwendige Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen kennen und zuverlässig nutzen. Hierzu gehören insbesondere das richtige Händewaschen und die Händedesinfektion. Nach jeder Tätigkeit, sei es Einkaufen oder das Rausbringen des Mülls bis hin zur Körperpflege der Pflegebedürftigen, müssen die Hände gewaschen werden und eine Händedesinfektion erfolgen.
Des Weiteren muss für eine hygienische Umgebung der Pflegebedürftigen gesorgt werden und eine gründliche Flächendesinfektion durchgeführt werden. Die Flächendesinfektion ist insbesondere dann wichtig, wenn die Betroffenen über ein geschwächtes Immunsystem verfügen. Deswegen müssen Hilfsmittel wie Toilettensitzerhöhungen oder Toilettenstühle nach jedem Gebrauch sorgfältig desinfiziert werden. Dasselbe gilt für den Raum, in dem sich die Pflegebedürftigen aufhalten, insbesondere das Bett. Im Bereich der Individualhygiene können Einmalhandschuhe genutzt werden, um die Übertragung von Keimen und die Entstehung von Infektionen oder Krankheiten zu verhindern.
Was sollte man bei der Desinfektion beachten?
Bei einer Desinfektion sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. So muss zunächst geklärt werden, welche Art von Krankheitserregern zu entfernen sind. Handelt es sich hierbei um Bakterien, Viren oder Pilze? Abhängig davon entscheidet sich, welches Desinfektionsmittel und Maßnahme am besten geeignet ist.
Das ist zum Beispiel bei der Entscheidung für eine Wisch- bzw. Sprühdesinfektionen wichtig. Zusätzlich muss auf die Dosierung des Desinfektionsmittels geachtet werden. Gerade bei Konzentraten kommt es darauf an, aus diesen eine gebrauchsfertige Lösung herzustellen. Erst wenn die richtige Dosierung erreicht wurde, werden die Keime auf die gewünschte Weise abgetötet, ohne das hierdurch Gefahren oder negative Auswirkungen für die Pflegebedürftigen oder das Pflegepersonal entstehen.
Ab wann ist eine Desinfektion wirksam?
Es ist wichtig, sich bei einer Desinfektion Zeit zu lassen. Denn die meisten Desinfektionsmittel haben eine gewisse Einwirkzeit. Das bedeutet, dass sie eine bestimmte Zeit brauchen, bevor sie wirksam werden. Das gilt ebenso bei anderen Desinfektionsmitteln wie Flächendesinfektionsmitteln. Auch hier brauchen die Mittel eine gewisse Zeit, um die Mikroorganismen abtöten beziehungsweise inaktiv machen zu können. Es ist daher wichtig, die Desinfektionsmittel nicht zu entfernen, bevor sie tatsächlich wirksam geworden sind.
Wie funktioniert richtige Hand-Desinfektion?
Die Handdesinfektion gehört zu den wichtigsten Desinfektionsarten im Pflegebereich. Sie verhindert, dass Keime auf den Händen verbleiben und an die Patienten übertragen werden. Deswegen ist eine regelmäßige Reinigung mit Handdesinfektionsmittel sehr wichtig.
Die folgenden Schritte helfen dabei, die Hände bestmöglich sauber zu bekommen:
- Im ersten Schritt wird das Handdesinfektionsmittel auf die Handflächen gegeben und durch Reibung verteilt.
- Im zweiten Schritt werden dann die Hände verflochten, um so das Desinfektionsmittel besser zu verteilen. Hierbei kommt es insbesondere darauf an, die Innenräume der Finger zu reinigen und mit Desinfektionsmittel zu versehen.
- Zu oft wird hierbei leider der Daumen vergessen. Deswegen muss insbesondere darauf geachtet werden dass auch dieser gesäubert wird.
- Anschließend werden die Fingerinnenräume von der Außenseite erneut gereinigt, um auch die letzten Keime entfernen zu können.
- Abschließend wird die Handinnenfläche mit den Fingerspitzen eingerieben. Nun sind die Hände umfassend sauber.
Wie lange muss man Hände desinfizieren?
Es ist wichtig, sich beim disinfizieren der Hände Zeit zu nehmen und nichts zu überstürzen. In der Regel benötigen Handdesinfektionsmittel 30 Sekunden, bis sie eingewirkt sind und ihre volle Wirkung zum Tragen bringen. Der gesamte Vorgang des Händewaschens kann daher durchaus 60 Sekunden in Anspruch nehmen. Das klingt nach einer langen Zeit, ist im Namen der Patientengesundheit jedoch dringend angeraten.
Pflegebereich: Wann müssen die Hände desinfiziert werden?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Modell zur Händedesinfektion entwickelt. Dieses trägt den Namen “5 Indikationen der Händedesinfektion” und zeigt Pflegekräften, in welchen Situationen eine Handdesinfektion indiziert ist.
Diese 5 Indikationen sind:
- Der Patientenkontakt: Bevor ein wie auch immer gearteter Kontakt zu den Patienten aufgenommen wird, sollten die Hände desinfiziert werden, um die Pflegebedürftigen zu schützen.
- Aseptische Tätigkeiten: Das sind alle Tätigkeiten die dazu dienen, Krankheitserreger zu beseitigen.
- Kontakt mit potentiell ansteckendem Material: Hierdurch soll sich das Pflegepersonal einerseits selbst schützen und andererseits nachfolgende Patienten davor bewahren, mit Krankheitserregern infiziert zu werden.
- Das Händewaschen nach dem Patientenkontakt: Auch hier geht es darum die Pflegekräfte und die nachfolgenden Patienten vor Keimen zu schützen.
- Kontakt mit Oberflächen in der Nähe eines Patienten oder einer Patientin: Auch hier können sich Krankheitserreger befinden, die durch eine Handdesinfektion beseitigt werden können.
Wie funktioniert richtige Oberflächendesinfektion?
Für eine Oberflächendesinfektion empfiehlt es sich, das Desinfektionsmittel auf die zu reinigende Oberfläche aufzutragen. Anschließend ist es möglich, mittels Wischbewegungen das Desinfektionsmittel so zu verteilen, dass alle relevanten Stellen davon erreicht werden.
Anschließend muss eine bestimmte Einwirkzeit eingehalten werden. Wie lange diese ist, steht in der Regel auf den Desinfektionsmittelpackungen. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, sich bei den Herstellern zu informieren oder die entsprechenden Daten im Internet zu recherchieren. Erst wenn die Einwirkzeit eingehalten wurde, ist es sinnvoll, das Desinfektionsmittel von der zu reinigenden Oberfläche zu entfernen.
Ist Desinfektion im Alltag sinnvoll?
In Krankenhäusern oder in der ambulanten Pflege ist es wichtig, regelmäßige Desinfektionen durchzuführen. Hier tritt ein häufiger Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder potenziell krankheitserregenden Stoffen auf. Im Alltag sollte jedoch auf einen übermäßigen Einsatz von Desinfektionsmitteln verzichtet werden. Diese können nämlich Überreaktionen des Körpers auslösen. Bei häufigen Kontakt entstehen so Allergien oder Hautkrankheiten.
Nebenwirkungen von Desinfektionsmitteln
In einigen Fällen lösen Desinfektionsmittel unerwünschte Nebenwirkungen aus oder belasten den Körper. So kann es bei einem direkten Kontakt zwischen Haut und Desinfektionsmittel zu Hautreizungen kommen. In einigen Fällen kommt es zudem zu Atemwegsreizungen, die Atembeschwerden mit sich bringen können. Bei unsachgemäßer Anwendung kann es zudem zu Vergiftungen aufgrund von Desinfektionsmitteln kommen.
Gelegentlich wird sogar der gegenteilige Effekt erzeugt, der mit einem Desinfektionsmittel angestrebt wird. Das bedeutet, dass solche Mittel Infektionen bei den Anwendern auslösen. Bei zu intensivem Einsatz von Desinfektionsmitteln kann es zu einer Überempfindlichkeit des Körpers kommen. Die Folge ist, dass eine Allergie auf das jeweilige Mittel entsteht.
Deswegen sollten Desinfektionsmittel nur eingesetzt werden, wenn das tatsächlich indiziert ist. Nicht zuletzt kann es durch Desinfektionsmittel, die zu intensiv eingesetzt werden, zu Resistenzen von Bakterien kommen. Das bedeutet, dass diese Abwehrmechanismen gegen das Desinfektionsmittel entwickel ist, von diesem nicht mehr entfernt werden können. Die Folge ist, eine erhöhte Gefahr für Infektionen und das Entstehen von Krankheiten in dem jeweiligen Bereich.
Wichtigkeit von richtiger Desinfektion
In der Pflege spielen Desinfektionsmittel eine immens große Rolle. Sie sorgen dafür, dass Keime bestmöglich abgetötet oder inaktiv gemacht werden. Auf diese Weise schützen sie die Gesundheit der Pflegebedürftigen, verhindern aber auch, dass sich die Pfleger mit Krankheiten infizieren. Es ist allerdings sehr wichtig, die Desinfektionsmittel sachgerecht anzuwenden. Nur dann entfalten sie ihre Wirkung und führen zu keinen unangenehmen Nebenwirkungen.