So gelingt die Einarbeitung neuer Mitarbeiter in der Pflege

Mehrere Pflegekräfte in grünen Kitteln sitzen an einem Seminartisch und werden von einer Ärztin in weißen Kittel ausgebildet.
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Für Pflegeeinrichtungen hat es eine nahezu existenzielle Bedeutung, neu eingestelltes Pflegepersonal bereits mit einer nachhaltigen Einarbeitung an den Träger zu binden. Deswegen mein Tipp an Sie: Regeln Sie im Rahmen Ihres Qualitätsmanagements, wie eine erfolgreiche Einarbeitung neuer Mitarbeiter (Pflege) in Ihrem Unternehmen umzusetzen ist!

Beachten Sie dabei folgende 3 Schritte:

1. Schritt: Erstellen Sie ein Einarbeitungskonzept:

Eine Einarbeitung neuer Mitarbeiter in der Pflege ohne strukturiertes Vorgehen werden diese sicherlich als chaotisch und somit unzufriedenstellend erleben. Erstellen Sie deswegen im Rahmen Ihres Qualitätszirkels ein Einarbeitungskonzept. Da auch der MDK prüfen wird, ob Sie ein Einarbeitungskonzept anwenden, sollten Sie sich bei dessen Erstellung an folgenden Mindestvorgaben orientieren.

Übersicht: MDK Anforderungen an ein Einarbeitungskonzept

  • Zielvorgaben
    • zeitliche Vorgaben
    • inhaltliche Vorgaben
  • Es sollte eine Pflegefachkraft als Ansprechpartner bzw. Mentor für den neuen Mitarbeiter benannt sein
  • das Einarbeitungskonzept sollte sich an der Qualifikation des einzuarbeitenden Mitarbeiters orientieren
  • eine Einsatzbeurteilung sollte möglich sein

Tipp

Damit Sie dem MDK auch die Anwendung des Einarbeitungskonzepts nachweisen können, sollten Sie nach Abschluss der Einarbeitungsphase eine Kopie davon in der Personalakte des Mitarbeiters ablegen. Im Rahmen von Zwischen- und Feedback-Gesprächen sollte Ihnen der neue Mitarbeiter durch Handzeichen im Einarbeitungskonzept bestätigen, dass er über die jeweiligen Sachverhalte informiert wurde.

Darüber hinaus sollten Sie im Einarbeitungskonzept folgende Inhalte berücksichtigen:

  • Erläuterung des Leitbildes und des Pflegekonzepts
  • Beschreibung der Funktionsweise des umgesetzten Qualitätsmanagements einschließlich der dazugehörigen Standards, Verfahrensanweisungen und des Handbuchs
  • Auflistung der Angebote und Dienstleistungen der Einrichtung
  • Übersicht über den allgemeinen Arbeits- und Tagesablauf
  • Hinweis auf Datenschutz und Schweigepflicht
  • Ablauf des Medikamentenmanagements
  • Erläuterung des Notfallmanagements
  • Grundlagen des Hygienemanagements
  • Erklärung des Beschwerdemanagements
  • Informationen über die Besprechungsstrukturen und die Informationssteuerung

2. Schritt: Setzen Sie Mentoren ein

An der Einarbeitung neuer Mitarbeiter (Pflege) sind in der Regel mehrere Funktionsstellen der Pflegeeinrichtung beteiligt.

Ein Mentor sollte die fachliche und organisatorische Einarbeitung übernehmen. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich, die die Qualität der Einarbeitung positiv beeinflussen: Er ist hierarchisch dem neuen Mitarbeiter gleichgestellt. Dies schafft eine Vertrauensbasis, durch die es dem neuen Mitarbeiter leichter fällt, Fragen zu stellen, die er einer Leitungsperson womöglich nicht stellen würde. Praktische Erfahrungen zeigen außerdem, dass sich der Einzuarbeitende an der Arbeitsweise des Mentors orientieren wird. Er hat also Vorbildfunktion! Da nicht jeder Mitarbeiter geeignet ist, die Mentorentätigkeit zu übernehmen, sollten Sie ihn sorgfältig aussuchen.

Der Mentor ist der direkte Ansprechpartner des neuen Mitarbeiters. Er beobachtet dessen Leistungen, gibt dem neuen Mitarbeiter im Rahmen von Feedback-Gesprächen Rückmeldung und gestaltet die Einarbeitung gemäß dem zugrunde liegenden Konzept.

3. Schritt: Werten Sie die Einarbeitungsphase aus

Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter in der Pflege kann dann als erfolgreich bezeichnet werden, wenn dieser sich in seinem Arbeitsfeld zurechtfindet und sich mit der Einrichtung identifiziert. Außerdem sollte er ins Team integriert sein und auch die Grenzen seines Kompetenzbereiches kennen.

Werten Sie deswegen gemeinsam mit dem neuen Mitarbeiter und dem Mentor die Einarbeitungsphase aus. Konstruktive Kritik und Vorschläge sind gewünscht und sollen z. B. im Rahmen Ihres Qualitätszirkels in die Weiterentwicklung des Einarbeitungskonzeptseinfließen.

Somit konnte der neue Mitarbeiter auch Ihr gelebtes Qualitätsmanagement im Sinne eineskontinuierlichen Verbesserungsprozesses kennen lernen und damit erste positive Erfahrungen sammeln.