Um Ihren Beruf ausüben zu können, ist es wichtig, dass Sie sich gesund und leistungsfähig fühlen. Aber vermutlich ist dies nicht immer der Fall. Bestimmt kennen Sie auch das Gefühl, sich zwar nicht krank, aber dennoch ungewöhnlich schlapp oder müde zu fühlen. Falls Sie keinen Grund für die Erschöpfung finden und diese länger anhält, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt untersuchen lassen, um gravierende Erkrankungen auszuschließen.
Häufig stecken aber auch einfache und behebbare Gründe hinter solchen Symptomen. Eine Erklärung aus der Naturheilkunde ist ein mögliches Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes. Nach Auffassung der Alternativmedizin nimmt der Körper zu viele „saure Lebensmittel“ auf, gerät hierdurch aus dem Gleichgewicht und wird chronisch übersäuert. Dies können Sie einfach und unkompliziert mit einem Urinschnelltest aus der Apotheke herausfinden und ebenso schnell beheben.
Säuren sind Abbauprodukte der Nahrung
Für die Energiezufuhr benötigt Ihr Körper Nahrung, bei deren Verarbeitung im Körper Abbauprodukte entstehen, u. a. Säuren. Die kleinen Säureteilchen entstehen in den Körperzellen, wandern dann durch das Bindegewebe in das Blut und werden anschließend zur Niere oder Lunge transportiert. Dort werden sie normalerweise entweder ausgeschieden oder über die Lungen ausgeatmet. Wenn jedoch über einen längeren Zeitraum ein Säureüberschuss besteht, kann der Körper die Säure nicht mehr abtransportieren. Die Säuren lagern sich im Bindegewebe an und verursachen Beschwerden. Eine der Hauptursachen hierfür ist eine ungesunde Lebensführung.
Übersicht: Die wichtigsten Informationen zum Thema „Übersäuerung“
Symptome:
Bei einer Übersäuerung des Gewebes treten keine eindeutigen Symptome auf. Mögliche Anzeichen sind aber z. B.
- Kopfschmerzen
- Übelkeit, Sodbrennen, Antriebslosigkeit, Unwohlsein
- Schlafstörungen
- fettige Haare, Schuppenbildung, Haarausfall, trockene oder unreine Haut, brüchige Nägel
- Muskelschmerzen und -krämpfe
- Cellulite
Ursachen:
- übermäßiger Verzehr von säurebildenden Nahrungsmitteln und Getränken
- Nikotin und Alkohol
- Stress, psychische Belastungen
- Diäten und Fastenkuren
- Medikamente (z. B. Acetylsalicylsäure)
- mangelnde körperliche Aktivität
- zu geringe Flüssigkeitszufuhr
Ernährung:
Eine ausgewogene Ernährung sollte in etwa aus 70% Basenbildnern und 30% Säurebildnern bestehen.
- Sie sollten wenig von diesen säurebildenden Nahrungsmitteln zu sich nehmen:
- Fleisch, Wurst, Eier, Fisch, Käse, Milchprodukte, Zucker, Weißmehl.
- Der überwiegende Teil Ihrer Nahrung sollte aus basischen Nahrungsmitteln bestehen.
- Hierzu zählen Blatt- und Wurzelgemüse, Kartoffeln, Obst, Kräuter, Sojaprodukte.
- Als Getränk eignen sich Kräuter- und Früchtetees, Wasser ohne Kohlensäure
Ergänzende Maßnahmen:
- Anwendungen mit Basenpulver: (z. B. basische Bäder, Fußbäder oder Wickel); diese bewirken eine Säureausscheidung über die Haut.
- Bewegung: Durch Bewegung und Sport atmen Sie tiefer und fördern so die Ausscheidung von Kohlendioxid.
- Schwitzen: Durch Sport oder Saunagänge fördern Sie die Säureausscheidung über die Haut.
- wenig Stress und Ärger: Hohe Konzentrationen von Stresshormonen begünstigen die Übersäuerung.
- Flüssigkeitszufuhr: Flüssigkeit erleichtert die Säureausscheidung über die Nieren.
- Basentabletten: Als Nahrungsergänzung sind Basenpräparate sinnvoll (z. B. Basentabletten vom Drogeriemarkt
Ein Urinschnelltest gibt Aufschluss
Die einfachste und schnellste Methode, um festzustellen, ob Ihr Körper übersäuert ist, ist ein Urinschnelltest (Säure- Basen-Teststreifen erhalten Sie für ca. 3€ in der Apotheke.). Hierzu messen Sie 5-mal täglich an 5 aufeinanderfolgenden Tagen den pH-Wert des Urins. Dieser sollte in etwa bei 6,5 liegen. Liegt er darunter, spricht dies für eine Übersäuerung des Körpers. Morgens ist ein etwas niedrigerer Wert normal. Er sollte sich aber im Laufe des Tages ausgleichen. Falls die Werte gravierend abweichen oder sich auch durch eine Ernährungsumstellung nicht verbessern, sollten Sie unbedingt einen Bluttest beim Arzt machen lassen. Denn eine Übersäuerung des Urins kann auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen, etwa auf Gicht.
Schul- und Alternativmedizin sind unterschiedlicher Meinung
Die Alternativmedizin geht davon aus, dass die Ausscheidungsorgane die Menge an Abbauprodukten nicht bewältigen können, die bei einer Übersäuerung anfallen. Neben Müdigkeit und Cellulite können demzufolge bei einer chronischen Übersäuerung auch Erkrankungen wie Osteoporose, Muskelverhärtungen, Arteriosklerose oder rheumatische Arthritis entstehen.
Ein funktionierender Säure-Basen-Haushalt ist lebensnotwendig für den Körper. Die Schulmedizin räumt auch ein, dass Lebensmittel einen bedingten Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt haben. Sie geht aber davon aus, dass bei gesunden Menschen das körpereigene Säure- Basen-Puffersystem ausreicht, um einer Übersäuerung vorzubeugen. Damit es zu einer Übersäuerung des Blutes kommen kann, müssen gravierende Erkrankungen oder Funktionsstörungen wie z. B. das Diabetische Koma oder Leberkoma vorliegen.
Nutzen Sie die Hinweise aus diesem Artikel daher vor allem zur Verbesserung Ihres Wohlbefindens. Denn auch wenn der Einfluss einer leichten Übersäuerung auf das Wohlbefinden wissenschaftlich nicht 100%ig bewiesen ist, kann sie dazu führen, dass Sie sich insgesamt wohler und fitter fühlen.