- Was ist Myopatie?
- Welche Myopathie-Formen gibt es?
- Muskelschwäche als Symptom einer Grunderkrankung
- Entzündliche Myopathie
- Exogene/sonstige Myopathie
- Myopathie: Die Diagnose
- Muskelerkrankung: Wie läuft die Behandlung ab?
- Sarkopenie vs. Myopathie: Wo liegen die Unterschiede?
- Die Pflege von Muskeldystrophie-Patienten
Was ist Myopatie?
Bei Myopathie handelt es sich nur bedingt um ein eigenes Krankheitsbild, da diese Muskelschwäche meist ein Symptom infolge einer anderen Erkrankung ist.
Was passiert bei einer Myopathie?
Eine Myopathie kann zu einer funktionellen Beeinträchtigung, genauso wie zu einer strukturellen Veränderung der betroffenen Muskelbereiche führen. In der Regel ist davon meist die quer gestreifte Skelettmuskulatur betroffen.
Welche Myopathie-Formen gibt es?
Primäre Myopathie
Eine sogenannte primäre Myopathie wird durch Erkrankungen der Muskulatur ausgelöst. In die Kategorie fallen:
Muskeldystrophie
Bei einer Muskeldystrophie handelt es sich um eine Erkrankung der Muskeln, deren Ursache sind Fehler in der Genetik. Andere Ursachen gibt es hier nicht. Diese Erkrankung führt zu einer Degeneration und/ oder progressiven Schädigung der Muskeln.
Welche Symptome können bei einer Muskeldystrophie auftreten?
- Der Patient fällt oder stolpert sehr oft.
- Dem Betroffenen fällt es sehr schwer, nach dem Liegen oder Sitzen aufzustehen.
- Der zu Betreuende berichtet über krampfartige und sehr starke Wadenschmerzen.
- Typisch für Muskeldystrophie Patienten ist ein entenähnlicher watschelnder Gang.
Welche Muskeldystrophie-Formen gibt es?
Becher-Kiener | Sind Menschen von dieser Erkrankung betroffen, dann treten die ersten Symptome bereits zwischen dem 6. Und 7. Lebensjahr auf. In der Regel ist der Krankheitsverlauf sehr langsam. |
Duchenne | Duchenne kommt bereits im Kleinkindalter zum Vorschein und schreitet derartig rasant voran, dass bereits Teenager akute Pflegefälle sein können. |
Welche Symptome zeigen Patienten, die von einer primären Myopathie betroffen sind?
- Die Muskulatur wird schwächer.
- Der Patient ist von krampfartigen Muskelschmerzen betroffen.
- Ob in Ruhe oder unter Belastung, der Patient berichtet von rasch ermüdenden Muskeln.
- Mit dem Fortschreiten der Myopathie kann es zu einer Verformung der Knochen und Gelenke kommen.
Myotone-Syndrom (Myotonie)
Typisch für eine Myotonie ist eine krankhafte Verlängerung der Muskelanspannungsphase.
Kongenitale Myopathie
Eine kongenitale Myopathie manifestiert sich bereits in den ersten Lebensmonaten eines Menschen. Die Erkrankung wird durch eine Genmutation ausgelöst. Genauer gesagt kommt es zu einer Mutation der Gene, die dafür zuständig sind, dass sich die Muskulatur ordnungsgemäß entwickelt. Sind Kinder von einer kongenitalen Myopathie betroffen, sind sie nicht fähig, ihre Muskeln gegen die Schwerkraft zu bewegen.
Mitochondrial-Myopathie
Bei einer Mitochondrial-Myopathie funktioniert die Energieversorgung der Muskelzellen (Mitochondrien) aufgrund einer Fehlfunktion nicht mehr richtig. Die mitochondriale Muskelschwäche sorgt häufig dafür, dass Patienten sehr schnell ermüden.
Achtung, nach aktuellem Stand der heutigen Medizin ist eine primäre Myopathie noch nicht heilbar!
Muskelschwäche als Symptom einer Grunderkrankung
Eine Myopathie kann aufgrund von Stoffwechselerkrankungen, wie z. B. eine Schilddrüsenüberfunktion, ausgelöst werden. Aber auch eine Mangelernährung kann der Grund für das Auftreten dieser Erkrankung sein.
Entzündliche Myopathie
Kommt es zu einer Muskelgewebeentzündung und eine daraus resultierende Degeneration, dann wird von einer entzündlichen Myopathie gesprochen. Der Auslöser für diese Entzündung ist entweder ein Erreger oder eine Fehlregulierung des Immunsystems – Stichwort: Autoimmunerkrankung.
Exogene/sonstige Myopathie
Eine exogene Myopathie kann durch verschiedene Stoffe induziert werden, wie z. B. Alkohol, Drogen oder Medikamente.
Myopathie: Die Diagnose
Erkrankungen der Muskulatur gibt es in allen erdenklichen Formen, warum der Arzt für eine genaue Diagnostik alle Untersuchungsmethoden ausschöpfen wird, die ihm zur Verfügung stehen.
Welche Untersuchungsmethoden kommen bei der Myopathie-Diagnostik zum Einsatz?
Elektroneurografie | Bei der Elektroneurografie wird mithilfe elektrischer Reize überprüft, wie es um die Nervenfunktionstüchtigkeit des Patienten bestellt ist. Diese Untersuchung ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Patient von keiner neuromuskulären Erkrankung betroffen ist. |
Molekulargenetische Diagnostik | Manche Myopathie-Formen lassen sich nur auf diese Art und Weise nachweisen. |
Elektromyographie | Bei einer Elektromyographie können die Muskelströme gemessen werden. Dadurch lässt sich überprüfen, ob die Signalübertragung zwischen den Muskeln und den Nerven noch korrekt funktioniert. |
Muskelbiopsie | Bei einer Muskelbiopsie wird etwas Muskelgewebe entnommen, um die Stoffwechselvorgänge und die Gewebestruktur zu überprüfen. |
Laboruntersuchungen | Bei der Myopathie Diagnostik werden auch der Urin und das Blut des Patienten untersucht. Im Labor wird hier gezielt nach bestimmten Enzymen, Stoffwechselprodukten und Antikörpern gesucht. Ist der Patient tatsächlich von einer Muskelerkrankung betroffen, lassen sich meist erhöhte Werte feststellen. |
MRT | Mittels MRT (Magnetresonanztomografie) lässt sich ermitteln, ob die Gewebestruktur der Muskeln bereits eine krankhafte Veränderung zeigt. |
Muskelerkrankung: Wie läuft die Behandlung ab?
Ist der Patient von einer primären Myopathie betroffen, besteht keine Möglichkeit einer Heilung. Trotzdem erfolgt eine Myopathie Behandlung/ Therapie mit dem Ziel, die Selbstständigkeit des Patienten solange wie möglich zu erhalten. Abhängig vom Stadium der Myopathie kann das eine medikamentöse Behandlung und/ oder Physiotherapie sein.
Sarkopenie vs. Myopathie: Wo liegen die Unterschiede?
Ab dem vierzigsten Lebensjahr verliert ein menschlicher Körper deutlich an Muskelmasse, wenn nichts dagegen unternommen wird, wie z. B. regelmäßig Sport und/oder eine eiweiß- und nährstoffreiche Ernährung. Die Auslöser hierfür können vielfältig sein, wie z. B. Veränderungen des Stoffwechsels oder des Hormonspiegels.
Die Pflege von Muskeldystrophie-Patienten
Das Ziel der Pflege von Muskeldystrophie-Patienten im Allgemeinen ist, deren Selbstständigkeit weitestgehend zu erhalten und/oder für eine Verbesserung des körperlichen Zustands zu sorgen – Stichwort: Beweglichkeit. Zudem ist die Pflegekraft für den Patienten, der von einer Muskelerkrankung betroffen ist, ein wichtiger Aspekt, wenn nicht sogar ein Garant, dass er weiterhin am sozialen Leben teilhaben kann.