- Was ist eine Angina Pectoris?
- Vorbote Herzkrankheit: Wie kündigt sich Angina Pectoris an?
- Was ist eine stabile Angina Pectoris und wie kündigt sich diese an?
- Angina Pectoris: Die Ursache
- Die Unterteilung der Schweregrade einer stabilen Angina Pectoris nach Canadian Cardiovascular Society
- Was ist eine instabile Angina Pectoris?
- Instabile Angina Pectoris: Welche Schweregrade gibt es?
- Welche Risikofaktoren begünstigen eine Angina Pectoris?
- Angina Pectoris Anfall: Was sind die richtigen Maßnahmen?
- Angina Pectoris: Die Diagnostik
- Welche Verfahren werden zur Diagnostik eingesetzt?
- Wie wird Angina Pectoris behandelt?
- Wie funktioniert die operative Behandlung von Angina Pectoris?
- Angina Pectoris: Der Verlauf
Was ist eine Angina Pectoris?
Bei einer Angina Pectoris treten im Bereich des Herzens plötzlich und anfallsartig starke Schmerzen auf. Viele von dieser Erkrankung betroffene Patienten nehmen zusätzlich im Brustraum eine Art „Druckgefühl“ oder Brustschmerzen wahr.
Achtung, eine Angina Pectoris kann lebensgefährlich sein und zu einem Herzinfarkt führen, darum sollte beim Auftreten der ersten Anzeichen unbedingt der Notarzt verständigt werden.
Vorbote Herzkrankheit: Wie kündigt sich Angina Pectoris an?
- Plötzliches Auftreten von Brustschmerzen
- Engegefühl
- Starkes Brennen
- Starke Halsschmerzen
- Unterkieferschmerzen
- Starke Zahnschmerzen
- Schmerzen im Oberbauch und den Armen
- Schmerzen zwischen den Schulterblättern
- Taubheits- oder Schweregefühl in den Händen, Armen, Schultern und/oder Ellenbogen
- Schweißausbrüche
- Atemnot
- Übelkeit
- Starkes Angstgefühl
- Erstickungsgefühl
- Beklemmendes Gefühl im Hals
- Kurzatmigkeit
Tritt bei Diabetikern eine Angina Pectoris auf, ist ein stummer Verlauf (ohne Schmerzen) möglich. Vor allem, wenn durch Diabetes bereits eine diabetische Polyneuropathie verursacht wurde. Diabetische Polyneuropathie bedeutet, dass die Nerven des Patienten bereits derartig geschädigt sind, dass diese die Schmerzreize nicht mehr vollständig oder überhaupt nicht mehr weiterleiten können.
Was ist eine stabile Angina Pectoris und wie kündigt sich diese an?
Eine stabile Angina Pectoris verläuft immer nach demselben Prinzip. Es kommt zu einer Belastung physischer oder psychischer Natur und die Symptome werden ausgelöst. Auch ausgiebige Mahlzeiten oder Kälte können dazu führen, dass Angina Pectoris auftritt. Nicht selten zeigen sich dabei Symptome, wie z. B. Schmerzen in den Armen, den Schultern, den Zähnen, dem Unterkiefer oder dem Hals.
Angina Pectoris: Die Ursache
Die Versorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut findet hauptsächlich über die Koronararterien statt. Sind die Blutgefäße verengt (z. B. Verengung durch eine koronare Herzkrankheit usw.), wird der Herzmuskel durch den gehemmten Blutfluss in der Koronararterie nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Es kommt zum Auftreten von Angina Pectoris.
Die Unterteilung der Schweregrade einer stabilen Angina Pectoris nach Canadian Cardiovascular Society
0 | Keine Beschwerden |
I | Bei normaler Alltagsbelastung treten keine Beschwerden auf. Die Symptome einer Angina Pectoris manifestieren sich erst bei einer unerwarteten und plötzlich auftretenden Belastung. |
II | Nur bei einer starken Belastung treten Schmerzen auf |
III | Bei minimaler Belastung kommt es bereits zum Auftreten von Beschwerden |
IV | Auch während Ruhephasen treten Symptome auf |
Was ist eine instabile Angina Pectoris?
Bei einer instabilen Angina Pectoris handelt es sich um das Auftreten von Brustenge in Verbindung mit einem inkonsistenten Beschwerdebild. So können die „Anfälle“ nicht nur an Stärke zunehmen, sondern auch immer länger andauern. Bereits in Ruhephasen oder bei nur einer geringfügigen Belastung zeigen sich die Symptome. Selbst eine medikamentöse Behandlung, z. B. die Gabe von Nitrospray, verliert an Wirksamkeit.
Instabile Angina Pectoris: Welche Schweregrade gibt es?
I: Schwere Symptome sind erstmalig aufgetreten.
II: Die Angina Pectoris war innerhalb der letzten Monate nicht aktiv zu spüren. Es kam aber zu einem Anfall innerhalb der letzten 48 Stunden.
III: Innerhalb der letzten zwei Tage zeigten sich keine Angina Pectoris Symptome.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Angina Pectoris?
- Rauchen
- Erhöhter Blutdruck
- Diabetes mellitus
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Hohes Alter
- Übergewicht/ fett- und kalorienreiche Ernährung
- Bewegungsmangel
- Genetische Veranlagung
- Geschlecht: Frauen bis zu ihrer Menopause haben ein deutlich geringeres Risiko als Männer.
- Hohe Entzündungswerte im Blut: Ist der CRP-Wert erhöht, kann das dazu führen, dass die Plaques instabil werden und sich lösen.
Angina Pectoris Anfall: Was sind die richtigen Maßnahmen?
Eine Angina Pectoris kann immer der Vorbote eines Herzinfarkts sein! Völlig unabhängig, ob es sich dabei um eine stabile oder instabile Form handelt. Darum sollte auch sofort ein Krankenhaus aufgesucht oder der Notarzt verständigt werden, sollten die Angina Pectoris Symptome schwerer als gewöhnlich sein. Bis der Notarzt eintrifft, sollten beengende Kleidungsstücke des Patienten gelockert werden. Atmung und Puls des Betroffenen sind zu überwachen. Sollte der Patient das Bewusstsein verlieren, sind sofort entsprechende Wiederbelebungsmaßnahmen zu ergreifen (Herz-Druck-Massage). Achtung, bis der Notarzt eintrifft, darf der Patient auf keinen Fall allein gelassen werden.
Angina Pectoris: Die Diagnostik
Im ersten Schritt wird der Arzt eine umfassende Anamnese erstellen und den Patienten zu seiner Krankheitsgeschichte befragen. Dazu gehört eine gezielte Nachfrage nach den Symptomen. Welche Symptome treten auf und wodurch wurden sie ausgelöst?
Welche Verfahren werden zur Diagnostik eingesetzt?
- Echokardiografie (Ultraschall des Herzens)
- Belastungs-, Ruhe- und/oder Langzeit-EKG
- Stress-Magnetresonanztomografie
- Herzszintigrafie
Wie wird Angina Pectoris behandelt?
Sobald es zu einem Angina Pectoris Anfall kommt, wird dieser üblicherweise mit einem Nitropräparat (z. B. Nitroglyzerin) in Form von Kapseln oder Spray behandelt. Dieses Medikament sorgt für eine Erweiterung der Herzkranzgefäße und reduziert den Sauerstoffbedarf des Herzens. Gleichzeitig wird ein hoher Blutdruck abgesenkt.
Achtung, bei der Einnahme von Phosphodiestherase-5-Hemmern (Potenzmitteln) in Verbindung mit Nitratpräparaten kann es zu einem lebensbedrohenden Absacken des Blutdrucks kommen.
Weitere Medikamente, die zur Behandlung von Angina Pectoris eingesetzt werden, sind:
- Statine bei erhöhten Cholesterinwerten
- Vasodilatoren zur Gefäßerweiterung
- Betablocker zur Regulierung von Herzfrequenz und Blutdruck.
- Thrombozytenaggregationshemmer (Blutverdünner)
Wie funktioniert die operative Behandlung von Angina Pectoris?
Statt mit Medikamenten kann eine Angina Pectoris auch auf einem operativen bzw. chirurgischen Wege behandelt werden, in dem die verengten Abschnitte innerhalb der Gefäße mittels Ballondilatation geweitet werden. Hierfür wird in die Gefäße ein Katheter (dünner Kunstschlauch) eingeführt und ein Ballon an den engen Stellen aufgeblasen, um diese aufzudehnen. Alternativ können die Verengungen auch überwunden werden, indem ein Bypass eingesetzt wird. Hierfür verwendet der Chirurg eine künstliche Arterie, oder entnimmt an anderer Stelle ein körpereigenes Gefäß.
Eine Angina Pectoris Behandlung ist nur dann wirklich effektiv, wenn der Patient mitarbeitet. Das bedeutet, dass dieser alle Risikofaktoren meiden bzw. reduzieren muss, die die Erkrankung begünstigen können. Dazu gehört auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten. Es empfiehlt sich, auf Nikotin zu verzichten und eventuell vorhandenes Übergewicht zu reduzieren. Nur so kann die schlimmste Komplikation dieser Herzerkrankung, ein Herzinfarkt, verhindert werden.
Angina Pectoris: Der Verlauf
Tritt eine Angina Pectoris auf, ist immer davon auszugehen, dass die Herzkranzgefäße arteriosklerotisch verengt sind (KHK koronare Herzkrankheit). Eine solche Verengung bedeutet, dass sich die Arterienverkalkung meist über Monate/Jahre entwickelt hat, bis sie ab einem gewissen Stadium eine Angina Pectoris auslöste.
Je stärker die Anfälle und je kürzer die Intervalle werden, desto höher das Schlaganfallrisiko. Eben aus diesem Grund ist ein rechtzeitiges Erkennen einer Angina Pectoris überlebenswichtig.