- Wie ist das Auge aufgebaut?
- Welche Augenkrankheiten gibt es?
- Wie entstehen Augenkrankheiten?
- Welche Augenkrankheiten sind ansteckend?
- Welche Augenkrankheiten können zur Erblindung führen?
- Wann muss ich zum Arzt?
- Welche Augenkrankheiten kann man operieren?
- Welche Erkrankungen können Augenkrankheiten auslösen?
- Wie kann ich Augenerkrankungen vorbeugen?
- Augenerkrankungen richtig begegnen
Unsere Augen sind unsere wichtigsten Sinnesorgane, da sie uns bei der Orientierung helfen und uns unsere Umwelt wahrnehmen lassen. Doch spätestens mit zunehmendem Alter treten bei fast jedem Menschen gewisse Augenbeschwerden auf – und sei es nur eine Altersweitsichtigkeit. Von Fehlsichtigkeit bis Makuladegeneration – hier finden Sie einen Überblick über die häufigsten Augenerkrankungen im Alter.
Wie ist das Auge aufgebaut?
Netzhaut, Hornhaut, Bindehaut – häufig hört man von Erkrankungen an diesen Bereichen des Auges. Doch wie genau ist das Auge eigentlich aufgebaut?
- Die vorderste Schicht, auf die das eindringende Licht als erstes trifft, ist die Hornhaut (Kornea).
- An der Innenseite der Augenlider sorgt die Bindehaut dafür, dass die Oberfläche der Hornhaut beim Blinzeln mit Tränenflüssigkeit benetzt wird.
- Hinter der Hornhaut befindet sich die Linse. Hier wird der Lichtstrahl gebrochen und in der Makula gebündelt, dem Punkt des schärfsten Sehens.
- Den hinteren Teil des Auges bildet die Netzhaut (Retina). Hier werden die Informationen in elektrische Signale umgewandelt, die anschließend über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet werden.
Welche Augenkrankheiten gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Augenkrankheiten, die prinzipiell jeden treffen können. Die einen entstehen von heute auf morgen zum Beispiel durch eine Infektion, die anderen treten als Folge des natürlichen Alterungsprozesses auf. Hier ein Überblick über die häufigsten Augenerkrankungen:
Fehlsichtigkeit:
Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) oder eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) sind Erkrankungen des Auges, die die Sehleistung beeinträchtigen. Oft werden sie gar nicht als Erkrankung wahrgenommen, da heutzutage viele Menschen eine Brille tragen. Dass mit fortschreitendem Alter eine Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) auftritt, ist ebenfalls ein normaler Prozess. Laut Statistiken leidet sogar jeder zweite Mensch unter einer Fehlsichtigkeit.
Symptome einer Fehlsichtigkeit | Behandlung einer Fehlsichtigkeit |
Je nachdem, um welche Art von Fehlsichtigkeit es sich handelt, ist das Sehvermögen eingeschränkt. Bei einer Kurzsichtigkeit können die Betroffenen Dinge in der Ferne schlechter erkennen, bei einer Weitsichtigkeit werden nahe Gegenstände unscharf wahrgenommen. Durch die größere Anstrengung der Augen kommen häufig auch Kopfschmerzen oder Schwindel hinzu. | In der Regel kann eine Fehlsichtigkeit durch eine individuell angepasste Sehhilfe behoben werden. In regelmäßigen Abständen sollte die Sehstärke überprüft und die Brillenstärke angepasst werden. |
Entzündungen (Infektionen) der Augen:
Ebenfalls häufig und unabhängig vom Alter treten Infektionserkrankungen am Auge auf. Die bekanntesten sind Bindehautentzündung, Hornhautentzündung und Lidrandentzündung.
Bindehautentzündung
Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hat fast jeder einmal im Leben, denn sie ist eine der häufigsten Entzündungen des Auges. Ursache kann eine Infektion mit Viren (z. B. Herpes-Viren) oder Bakterien (z. B. Pneumokokken, Staphylokokken) sein. Eine Bindehautentzündung entsteht jedoch auch schnell als allergische Reaktion auf Pollen, Staub oder Tierhaare.
Symptome einer Bindehautentzündung | Behandlung einer Bindehautentzündung |
Typisch ist eine deutlich sichtbare Rötung der Bindehaut des Auges, oft begleitet von Brennen, Juckreiz oder starkem Tränen. Manchmal schwillt das Auge an und sondert ein Sekret ab, das die Wimpern verklebt. | Die meisten Fälle von Bindehautentzündung heilen von alleine innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder ab. Eine Untersuchung beim Arzt ist dennoch ratsam, da sich hinter den Symptomen auch andere Augenkrankheiten verbergen können. Durch antibiotische Augentropfen oder Antihistaminika können die Beschwerden gut behandelt werden. |
Hornhautentzündung
Die Hornhautentzündung (Keratitis) ist eine der häufigsten Hornhauterkrankungen. Sie betrifft einen oder mehrere Schichten der Hornhaut. Viren und Bakterien sind die häufigsten Auslöser der unangenehmen Beschwerden. Aber auch Umwelteinflüsse können zur Reizung der Hornhaut führen.
Symptome einer Hornhautentzündung | Behandlung einer Hornhautentzündung |
Bei einer Hornhautentzündung treten meist starke Schmerzen am Auge auf. Hinzu kommen ein Fremdkörpergefühl im Auge und eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit. | Je nach Ursache lässt sich eine Hornhautentzündung meist gut mit Medikamenten und Augentropfen therapieren. |
Lidrandentzündung
Eine sehr häufige Entzündung am Auge ist die Lidrandentzündung (Blepharitis). Sie kann akut oder chronisch verlaufen. Ursache ist entweder eine Dysfunktion oder eine durch Bakterien verursachte Infektion der sogenannten Meibom-Drüsen am Lidrand.
Symptome einer Lidrandentzündung | Behandlung einer Lidrandentzündung |
Die Augenlider sind geschwollen, gerötet und brennen. Morgens sind die Wimpern verklebt. Oft entsteht ein Fremdkörpergefühl im Auge. Zusätzlich leiden die Betroffenen an trockenen Augen, da verstopfte oder dysfunktionale Meibom-Drüsen kein öliges Sekret mehr produzieren können, das für einen stabilen Tränenfilm nötig ist. | Die akute Blepharitis lässt sich gut durch antibiotische Salben oder Augentropfen lindern. Die chronische Variante ist jedoch nicht heilbar und bedarf einer intensiven Augenpflege. Dazu gehören sowohl eine tägliche Lidrand-Hygiene als auch die Benetzung der Augen mit befeuchtenden Augentropfen. |
Gerstenkorn
Symptome eines Gerstenkorns | Behandlung eines Gerstenkorns |
Das Gerstenkorn ist ein meist sichtbares Knötchen am Lid und schmerzt. Zusätzlich ist das betroffene Auge gerötet und tränt. | Auf keinen Fall sollte bei einem Gerstenkorn selbst Hand angelegt werden, da das Austreten des eitrigen Sekrets die Entzündung nur verschlimmert. Außerdem besteht Ansteckungsgefahr. Meist verschwindet der Abszess von selbst nach einigen Tagen wieder. Zur Linderung der Beschwerden helfen ein warmes Tuch oder warme Kompressen, die aufs Auge gelegt werden. Bei starken Schmerzen sollte der Augenarzt aufgesucht werden. |
Ein Gerstenkorn ist ein eitriger Abszess der Schweiß- oder Talgdrüsen am Augenlid, der durch eine Infektion mit Staphylokokken entsteht.
Trockene Augen
Bei trockenen Augen denkt kaum jemand an eine Krankheit. Dabei ist das sogenannte Sicca-Syndrom weltweit eine der häufigsten Erkrankungen des Auges. Meist liegt eine Störung der Tränenproduktion vor. Durch eine fehlerhafte Zusammensetzung des Tränenfilms verdunstet der Schutzfilm vorzeitig und die Augenoberfläche trocknet aus. Bildschirmarbeit, Umwelteinflüsse oder eine hormonelle Umstellung sind häufige Ursachen, deshalb leiden oft Frauen in den Wechseljahren unter trockenen Augen.
Symptome von trockenen Augen | Behandlung von trockenen Augen |
Ist das Auge nicht mehr ausreichend vom Tränenfilm geschützt, beginnt es zu brennen und zu jucken. Die Augen schwellen an, sind gerötet und können sogar übermäßig tränen. Patienten haben oft das Gefühl, als befände sich ein Fremdkörper im Auge. | Trockene Augen werden in der Regel mit Augentropfen behandelt, die als Tränenersatz dienen und die Hornhaut benetzen. Zusätzlich sollten bei intensiver Bildschirmarbeit öfter Entspannungspausen eingelegt werden, damit die Augen sich erholen können. Häufiges Blinzeln regt ebenfalls die Tränenproduktion an. |
AMD (Alterskorrelierte Makuladegeneration):
Wie der Name bereits sagt, ist die altersbedingte oder auch alterskorrelierte Makuladegeneration eine Erkrankung der Augen, die vor allem bei älteren Menschen ab dem 50. Lebensjahr auftritt. Ursache ist der natürliche Alterungsprozess, deshalb kann eine Makuladegeneration nicht geheilt, der Verlauf aber sehr wohl verzögert werden.
Symptome einer AMD | Behandlung einer AMD |
Bei der alterskorrelierten Makuladegeneration nimmt die Sehschärfe im Zentrum des Gesichtsfeldes ab, sodass Gesichter, Gegenstände und Buchstaben unscharf erscheinen. Gerade Linien werden verzerrt oder gewölbt wahrgenommen. Betroffene haben oft das Gefühl, einen grauen oder blinden Fleck zu sehen. | Eine AMD kann in zwei verschiedenen Formen auftreten: als trockene und als feuchte Variante. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Therapie. Bei der häufigeren trockenen Form können Nährstoffe wie Zink und Vitamine den Verlauf verzögern. Die feuchte Form wird meist durch eine Injektion ins betroffene Auge oder eine Lasertherapie behandelt. |
Grauer Star (Katarakt):
Beim Grauen Star, der in der Fachsprache als Katarakt bezeichnet wird, tritt eine altersbedingte Linsentrübung am Auge auf. Ursache dafür ist eine schlechtere Versorgung der Linse mit Nährstoffen, die als Teil des ganz normalen Alterungsprozesses entsteht. Grauer Star ist eine der häufigsten Augenkrankheiten bei älteren Patienten und kann unbehandelt zur Erblindung führen.
Symptome vom Grauem Star | Behandlung von Grauem Star |
Durch die zunehmende Trübung der Augenlinse verschlechtert sich allgemein die Sehfähigkeit. Kontraste werden undeutlich, Farben verblassen und bekommen einen Grauschleier, helles Licht blendet und ein grauer Nebel verhindert die klare Sicht. Anfangs bemerken viele Patienten gar nichts, doch ab dem 60. Lebensjahr häufen sich die Katarakt-Fälle. | Eine medikamentöse Behandlung ist zwar nicht möglich, doch die Katarakt-Operation kann heutzutage sehr gute Erfolge erzielen. Bei dem Eingriff wird die getrübte Linse des Auges durch eine künstliche Linse ausgetauscht. Die OP gehört zu den häufigsten Routineeingriffen und verläuft für den Patienten schmerzfrei und ambulant unter lokaler Betäubung. |
Grüner Star (Glaukom):
Mit fortschreitendem Alter wird Grüner Star als Augenkrankheit zum Thema. Unter dem Fachbegriff Glaukom werden verschiedene Formen zusammengefasst, die in den meisten Fällen einen erhöhten Augeninnendruck als Ursache haben. In 90 Prozent der Fälle tritt ein Offenwinkelglaukom auf, eher selten sind Winkelblockglaukome, die als Notfall einzustufen sind. Bei allen Formen wird der Sehnerv geschädigt und stirbt allmählich ab.
Symptome von Grünem Star | Behandlung von Grünem Star |
Ein Glaukom erkennen Patienten am eingeschränkten Gesichtsfeld, das erst an den Rändern unscharf wird, sich im weiteren Verlauf jedoch zunehmend verengt. | Die Behandlung eines Glaukoms erfolgt in der Regel durch Augentropfen, die den Augeninnendruck reduzieren. Nur in seltenen Fällen wird eine Operation oder Laserbehandlung durchgeführt. |
Netzhautablösung:
Bei einer Netzhautablösung löst sich die Netzhaut von der Aderhaut ab. Dadurch werden die Sinneszellen nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und sterben ab. Es kommt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Sehvermögens. Jährlich treten in Deutschland etwa 8.000 Fälle einer Netzhautablösung auf.
Symptome einer Netzhautablösung | Behandlung einer Netzhautablösung |
Lichtblitze, schwarze Flecken, die an einen Mückenschwarm erinnern, oder ein schwarzer Vorhang sind Warnsignale, die Betroffene unbedingt ernstnehmen sollten. | Eine Netzhautablösung ist ein Notfall und muss dringend behandelt werden, da sie im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Sobald die ersten Symptome auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. |
Retinitis Pigmentosa:
Unter dem Begriff Retinitis Pigmentosa werden verschiedene genetisch bedingte Augenkrankheiten zusammengefasst. Diese Krankheiten zerstören im Verlauf die Netzhaut, da nach und nach die Zellen absterben. Geschätzt trägt etwa jeder 80ste das Gen in sich, das eine Retinitis Pigmentosa auslösen kann.
Symptome einer Retinitis Pigmentosa | Behandlung einer Retinitis Pigmentosa |
Bereits in jungen Jahren leiden die Betroffenen unter Nachtblindheit. Später kommt ein Verlust des Farbsehens hinzu. Kontraste können ebenfalls schlechter wahrgenommen werden. Das Gesichtsfeld verengt sich, bis nur noch ein Tunnelblick das scharfe Sehen im Zentrum ermöglicht. | Da die Krankheit erblich bedingt ist, gibt es bisher keine einheitliche Therapie. Möglich ist das Einsetzen einer Retinaprothese. In der Molekulargenetik wird derzeit nach einer Methode geforscht, die das Absterben der Netzhautzellen aufhalten kann. |
Keratokonus:
Bei Keratokonus handelt es sich um eine seltene Erkrankung der Hornhaut, die zu einer kegelförmigen Verformung und einer Verdünnung des Gewebes führt. Vermutlich ist die Veranlagung dafür vererbt.
Symptome eines Keratokonus | Behandlung eines Keratokonus |
Durch die fortschreitende Hornhautverkrümmung leiden die Patienten unter Kurzsichtigkeit. Sie können ihre Umgebung oft nur verzerrt wahrnehmen. Im weiteren Verlauf kommt es zur Schädigung des Hornhautgewebes. | Da die Keratokonus-Anzeichen einer normalen Fehlsichtigkeit ähneln, fällt die Diagnose oft schwer. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, kann die Wölbung der Hornhaut durch moderne medizinische Verfahren gestoppt werden. Möglich, jedoch mit Risiken verbunden, ist auch eine Hornhauttransplantation. |
Glaskörpertrübung:
Eine der harmloseren Augenerkrankungen ist die Glaskörpertrübung. Der Fachausdruck Mouches volantes stammt aus dem Französischen, was übersetzt „fliegende Mücken“ bedeutet. Der Glaskörper, der sich zwischen Linse und Netzhaut befindet, enthält eine Flüssigkeit, die neben Wasser auch Hyaluronsäure und Kollagenfasern beinhaltet. Wenn sich diese Fasern altersbedingt verklumpen, entstehen die typischen Symptome.
Symptome einer Glaskörpertrübung | Behandlung einer Glaskörpertrübung |
Die Patienten haben das Gefühl, fliegende Mücken zu sehen. Im Sichtfeld erscheinen kleine schwarze Punkte, die wie Mücken umherschweben und so schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Dieses Phänomen verstärkt sich, wenn die Betroffenen auf einen hellen Hintergrund blicken. In der Regel wird dadurch jedoch weder das Sichtfeld noch die Sehschärfe beeinträchtigt. | Da die kleinen schwarzen Punkte zwar lästig sind, aber keine Schäden am Auge oder Sehstörungen verursachen, wird eine Glaskörpertrübung in der Regel nicht behandelt. Nur in seltenen Fällen wird eine Operation durchgeführt, die jedoch mit großen Risiken verbunden und nicht für jeden geeignet ist. |
Augenerkrankungen, die eher selten auftreten
Selten treten am Auge Tumore auf, die gutartig, aber auch bösartig sein können. Sie entstehen in der Augenhöhle, in den Tränendrüsen oder an den Augenlidern. Meist verschlechtert sich dadurch das Sehvermögen, das betroffene Auge schmerzt und tritt eventuell hervor. Je früher ein Tumor erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen.
Ebenfalls selten kommt es zu einem Augeninfarkt, auch Sehsturz genannt, bei dem ein plötzlicher Verschluss der Augenarterie zur Unterversorgung des Sehnervs mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Das betroffene Auge wird dadurch kurzzeitig oder langfristig blind, wenn nicht schnellstmöglich eine Behandlung stattfindet.
Wie entstehen Augenkrankheiten?
Viele Augenerkrankungen treten in Folge von Alterungsprozessen auf. Abnutzung, Nährstoffmangel, Hormonumstellung – je älter ein Mensch wird, umso mehr lässt auch seine Sehkraft nach. Grauer Star und Makuladegeneration zählen zu den typischen altersbedingten Augenerkrankungen.
Doch auch der heutige Lebensstil stellt eine große Herausforderung für unsere Augen dar. Der ständige Blick auf Bildschirme, Umwelteinflüsse wie Rauch, Feinstaub oder andere Toxine, beheizte oder klimatisierte Räume – die Augen werden in der modernen Welt stark strapaziert und deshalb anfällig für Krankheiten. Wenn der Tränenfilm keinen ausreichenden Schutz bietet, da die Augen zu trocken sind, haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Es kommt zu Infektionen, die für Entzündungen der Bindehaut und Hornhaut verantwortlich sind. Auch mangelnde Hygiene kann solche Augenkrankheiten begünstigen.
Welche Augenkrankheiten sind ansteckend?
Ist ein Virus oder ein Bakterium die Ursache einer Augenerkrankung, besteht Ansteckungsgefahr. Denn über Schmierinfektion kann der Erreger übertragen werden. Hier gilt höchste Hygiene mit Händewaschen und der Vermeidung von Hautkontakt mit der erkrankten Person. Zu den häufigsten ansteckenden Augenkrankheiten zählen
- Bindehautentzündungen
- Gerstenkorn
Welche Augenkrankheiten können zur Erblindung führen?
Da die Augen unser wichtigstes Sinnesorgan sind, haben viele Menschen große Angst davor, eines Tages das Augenlicht zu verlieren. Vor allem im Alter lässt die Sehkraft nach, wodurch ältere Menschen, die sich ohnehin unsicher bewegen, oft noch mehr im Alltag eingeschränkt sind. Ohne Behandlung können folgende Erkrankungen der Augen eines Tages zur Erblindung führen:
- AMD
- Grüner Star
- Grauer Star
- Netzhautablösung
- Retinitis Pigmentosa
- diabetische Retinopathie
Die meisten dieser Augenkrankheiten lassen sich gut therapieren, allerdings müssen sie frühzeitig erkannt werden.
Bei Augenkrankheiten ist jedoch allgemein Vorsicht geboten. Denn auch eine Entzündung kann im schlimmsten Fall bleibende Schäden am Auge verursachen, die die Sehfähigkeit dauerhaft beeinträchtigen und zur Erblindung führen können.
Wann muss ich zum Arzt?
Grundsätzlich gilt: Eine Augenerkrankung sollte immer vom Augenarzt untersucht werden. Denn auch vermeintlich harmlose Beschwerden wie Brennen, Jucken oder starke Tränenbildung können erste Hinweise auf eine ernstzunehmende Krankheit sein, die medizinisch behandelt werden sollte.
Während manche Beschwerden nach einigen Tagen von alleine wieder verschwinden, besteht bei Sehstörungen jeder Art dringender Handlungsbedarf. Verschlechtert sich die Sehfähigkeit plötzlich oder treten Schmerzen am Auge auf, kann eine unverzügliche Behandlung eine dauerhafte Schädigung am Auge verhindern.
Welche Augenkrankheiten kann man operieren?
Während Entzündungen meist durch eine Therapie mit Medikamenten gut geheilt werden können, hilft bei anderen Augenkrankheiten nur noch ein chirurgischer Eingriff. Heutzutage findet oft durch den Einsatz von Laser eine schonende Behandlung statt. Bei diesen Krankheiten ist eine OP oder Laserbehandlung in der Regel notwendig und kann gute Erfolge erzielen:
- Grauer Star
- Netzhautablösung
- diabetische Retinopathie
- Tumore
Welche Erkrankungen können Augenkrankheiten auslösen?
Oft ist eine Augenerkrankung keine isolierte Krankheit, sondern ein Symptom einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Diabetes mellitus, Rheuma oder einer Schilddrüsenfunktionsstörung. Diabetesbedingte Netzhauterkrankungen sind in Europa die häufigste Ursache für eine Erblindung bei Menschen zwischen 20 und 65 Jahren. Diabetes-Patienten sollten deshalb unbedingt rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt gehen.
Diabetes:
- diabetische Retinopathie: Die häufigste dieser Augenkrankheiten ist die diabetische Retinopathie, die bei Betroffenen zur vollständigen Erblindung führen kann. Sie macht sich durch unscharfes Sehen, ein eingeschränktes Gesichtsfeld, Nachtblindheit und blinde Flecken bemerkbar.
- diabetische Makulopathie: Hierbei ist der Ort des schärfsten Sehens, die Makula, betroffen. Die krankhafte Neubildung von Blutgefäßen und eine Ansammlung von Flüssigkeit im Zentrum der Netzhaut beeinträchtigt die Sehfähigkeit und kann ebenfalls bis zur Erblindung führen.
Rheuma:
- Uveitis: Eine mögliche Folgeerkrankung von Rheuma ist eine Uveitis, eine Entzündung der Gefäßhaut des Auges. Nachlassende Sehschärfe, eine erhöhte Blendempfindlichkeit und schmerzende, gerötete und tränende Augen sind typische Symptome der Augenkrankheit, die oft jedoch nur zufällig erkannt wird.
- Sjögren-Syndrom: Das Sjögren-Syndrom ist eine rheumatische Erkrankung, bei der es häufig zu trockenen Augen und einer erhöhten Anfälligkeit für Entzündungen kommt.
Schilddrüsenfunktionsstörung:
- Morbus Basedow: Typisches Merkmal der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow sind hervortretende Augen, die durch einen entzündlichen Prozess in der Augenhöhle entstehen. In den meisten Fällen hängt die Krankheit mit einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zusammen.
- Sicca-Syndrom: Trockene Augen treten oft bei einer Erkrankung der Schilddrüse auf. Die hormonellen Schwankungen begünstigen das Austrocknen der Augenoberfläche.
Wie kann ich Augenerkrankungen vorbeugen?
Die gute Nachricht: Jeder kann seine Augengesundheit durch einen gesunden Lebenswandel positiv beeinflussen. Hier die wichtigsten Vorbeugemaßnahmen:
- Vorsorge: Die meisten Erkrankungen können durch eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Ab dem 40. Lebensjahr sollten die Augen etwa alle zwei Jahre vom Arzt kontrolliert werden.
- Ernährung: Die Augen brauchen gewisse Nährstoffe wie Vitamin A, B-Vitamine, Folsäure und Zink. Die Versorgung wird durch den Verzehr von vitalstoffreicher Kost mit viel frischem Obst und Gemüse gewährleistet. Wer seine Augen auch im Alter gesund und leistungsfähig halten möchte, sollte schon in jungen Jahren durch eine gesunde Ernährung vorsorgen.
- Frische Luft: Die Augen brauchen Sauerstoff, um zu regenerieren. Ein Spaziergang an der frischen Luft sollte deshalb zum täglichen Ritual gehören.
- Erholungspausen für die Augen: Werden die Augen übermäßig beansprucht, beispielsweise beim Fernsehen, Lesen oder Arbeiten, brauchen sie als Ausgleich ausreichend Entspannung.
- Verzicht auf Nikotin und Alkohol: Der Konsum von Zigaretten und Alkohol schädigt die Blutgefäße. Dadurch wird das Auge nicht mehr ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt, was zu vorzeitigen Schäden an Netzhaut, Hornhaut und Sehnerv führen kann.
Augenerkrankungen richtig begegnen
Es gibt eine Vielzahl an Augenerkrankungen von Bindehautentzündung bis Makuladegeneration, die jeder Mensch im Lauf des Lebens bekommen kann. Während Grauer Star und AMD erst mit fortgeschrittenem Alter entstehen, können Sicca-Syndrom und Lidrandentzündung bereits jüngere Menschen treffen. Häufige Ursachen für Entzündungen und trockene Augen sind Umwelteinflüsse, der moderne Lebenswandel und eine Überanstrengung der Augen.
Beginnen die Augen zu brennen, zu jucken und zu tränen, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Ebenfalls, wenn die Sehschärfe nachlässt, Sehstörungen auftreten oder sich das Gesichtsfeld einschränkt. Denn je früher eine Augenerkrankung erkannt wird, umso höher sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung. Sogar Krankheiten wie Netzhautablösung, Grauer Star und AMD, die im weiteren Verlauf zur Erblindung führen, können durch die Mittel der heutigen Medizin bei einer Früherkennung therapiert werden.
Wer aktiv die Gesundheit seiner Augen fördern will, kann durch eine gesunde Ernährung, tägliche Bewegung an der frischen Luft, regelmäßige Entspannung für die Augen und den Verzicht auf Nikotin und Alkohol vorbeugen.