- Was ist Essen auf Rädern?
- Wie ist ein Menüservice organisiert und strukturiert?
- Was sollten professionelle Anbieter leisten?
- Was sind Kritierien für professionelle Anbieter?
- Der Vergleich zwischen Tiefkühlkost und frisch zubereiteten Mahlzeiten
- Welche Personengruppen haben ein gesetzliches Anrecht auf eine Belieferung mit Essen auf Rädern und welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Was ist in Bezug auf die Bestellungen und die Menüs bei einem Mahlzeitenservice zu beachten?
- Essen auf Rädern – eine gute Option für bettlägerige Menschen
- Zusammenfassung und Fazit: Essen auf Rädern
Essen auf Rädern gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Hilfsmitteln und Angeboten, um Seniorinnen und Senioren ein langes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ein Mahlzeitenservice versorgt behinderte, kranke oder schwache Personen täglich und professionell mit nahrhaften Mahlzeiten.
Der Artikel geht unter anderem darauf ein, wann Menüs für Senioren von Sozialkassen bezuschusst werden, worauf man vor der Wahl eines Menüservice achten sollte und ob Essen auf Rädern ebenfalls eine zielführende Alternative für bettlägerige Patienten ist.
Die tägliche Nahrungsaufnahme gehört zu den wesentlichsten menschlichen Bedürfnissen. Altersabhängig hat jeder Erwachsene einen täglichen Kalorienbedarf von ca. 1800 bis 2.500 Kilokalorien. Frauen benötigen im Vergleich weniger Kalorien als Männer. Mit dem sogenannten Metabolischen Äquivalent kann berechnet werden, welchen Kalorienbedarf ein Mensch bei unterschiedlichen Aktivitäten hat. Ein 90kg schwerer Mann hat zum Beispiel im Sitzen einen Grundumsatz von ca. 90 Kalorien. Diese werden benötigt, damit die Körperorgane funktionieren und das Gehirn die Steuerung aller lebenswichtigen Funktionen übernehmen kann.
Zur Nahrungsaufnahme gehört allerdings mehr, als der tägliche Kalorienbedarf und der Grundumsatz der Organe. Essen und Trinken werden von jedem Menschen mit Leidenschaft, besonderen Erinnerungen, Geschmack und Appetit in Verbindung gebracht. Die Lieblingsmahlzeit, ein köstliches Dessert oder der Kaffee am Morgen gehören für Jung und Alt zu den Highlights des Tages. Eine gesunde und schmackhafte Ernährung ist Thema unzähliger Ratgeber, Kochshows im Fernsehen und von Foodblogs im Internet. Insgesamt gehören Informationen zu Essen und Trinken zu den wichtigsten Themengebieten weltweit.
Wird ein Mensch älter, kann die Freude an der Zubereitung von Mahlzeiten und an der Nahrungsaufnahme getrübt werden. Durch unzählige Krankheiten und die Einnahme von Medikamenten kann das Hunger- und Durstgefühl vermindert werden. Multimorbidität kann darüber hinaus dazu führen, dass es für Senioren beschwerlich ist, Nahrungsmittel einzukaufen und selbstständig zuzubereiten. Die angenehmen Gefühle und Erinnerungen, die mit dem Essen und Trinken verbunden werden, können im Laufe der Zeit zu einer Last werden. Vor allem dann, wenn ältere Menschen trotz ihrer körperlichen Einschränkungen geistig rege sind, muss eine Lösung für die täglichen Mahlzeiten gefunden werden. Dies ist für Senioren bedeutend, da die wenigsten aus nachvollziehbaren Gründen bereit sind, ihren gewohnten Lebensmittelpunkt aufzugeben.
Damit für Senioren, trotz körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung eine nahrhafte Verpflegung sichergestellt ist und sie ihre Freude an abwechslungsreichen Mahlzeiten nicht verlieren, gibt es unterschiedliche Serviceangebote. Der bekannteste Service ist das seit vielen Jahrzehnten bekannte und beliebte „Essen auf Rädern“. Unterschiedliche regionale Anbieter gewährleisten mit ihrem Menüservice, dass Senioren so lange wie möglich selbstbestimmt leben können. Trotz Einschränkungen können sie kulinarisch hochwertig versorgt werden. Rentnerinnen und Rentner, die vor der Entscheidung stehen, Essen auf Rädern zu bestellen oder Kinder, die sich um die Versorgung ihrer Eltern Gedanken machen, fragen sich unter anderem:
- Wie entstand Essen auf Rädern als Mahlzeitendienst?
- Wie ist ein Menüservice „Essen auf Rädern“ strukturiert und was kostet ein Menü?
- Wie oft werden Menüs geliefert und welche Serviceleistungen werden angeboten?
- Welche Kriterien sollte ein Menüservice erfüllen, um professionell zu wirken?
- Gibt es ein gesetzliches Anrecht auf eine Belieferung mit Essen auf Rädern und welche Personengruppen werden gefördert?
- Was ist in Bezug auf die Bestellungen und die Menüs zu beachten?
- Ist Essen auf Rädern für bettlägerige Menschen ebenso eine Option?
Was ist Essen auf Rädern?
Mit dem bekannten Begriff Essen auf Rädern bezeichnet man die regelmäßige Lieferung von Mahlzeiten an ältere oder hilfsbedürftige Menschen. Essen auf Rädern ist seit vielen Jahrzehnten ein fester Terminus. Ein Menüservice für Senioren entstand in den 1940er Jahren in England. In Deutschland wurde der erste Mahlzeitendienst in Berlin eingerichtet. Er wurde an der Berliner Urbanstraße eröffnet und versorgte zunächst ausschließlich Rentner in diesem Straßenzug. Das Angebot wurde kontinuierlich erweitert und professionalisiert. Mittlerweile ist Essen auf Rädern als soziale Dienstleistung in vielen Ländern etabliert.
Der Mahlzeitendienst Essen auf Rädern wird von unterschiedlichen Einrichtungen und Verbänden angeboten. Bekannt für ihr reichhaltiges Angebot sind zum Beispiel Wohlfahrtsverbände wie die Caritas, die Malteser oder das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Regionale soziale Einrichtungen und eine große Anzahl von privaten Menübringdiensten sind ebenfalls als Mahlzeitendienst aktiv. Im Ernährungsreport der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) wurde in einem Marktüberblick ermittelt, dass knapp 2.500 Anbieter für Essen auf Rädern in Deutschland ihre Serviceleistungen anbieten.
Durch die älter werdende Gesellschaft wächst die Nachfrage nach einem Mahlzeitenservice für Senioren stetig. Dieser Effekt wird darüber hinaus durch den Umstand verstärkt, dass Menschen im Rentenalter in Deutschland in vielen Fällen hohe Pensionsansprüche vorweisen können. Aus diesem Grund verfolgt eine beträchtliche Anzahl von Personen im fortgeschrittenen Alter das Ziel, langfristig und selbstbestimmt zu Hause leben zu können. Ein Menüservice, die Leistungen der Pflegeversicherung und die ambulante Pflege unterstützen dieses Vorhaben nachhaltig.
Wie ist ein Menüservice organisiert und strukturiert?
Anbieter eines Menübringedienstes müssen gut organisiert sein. Sie haben die Verantwortung, jeden Tag qualitativ hochwertige Speisen zuzubereiten, die auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind. Neben dem Geschmack, der für die meisten Nutzer das entscheidende Kriterium ist, fokussieren sich Anbieter von Essen auf Rädern vor allem darauf, Spezialmenüs anzubieten. Ältere Menschen mit verschiedenen Grunderkrankungen benötigen zum Beispiel:
- eine auf Broteinheiten (BE) abgestimmte Diabetikerkost,
- lactosefreie Mahlzeiten oder
- eine salzarme Kost.
Spezialisierte Anbieter kümmern sich darüber hinaus um bettlägerige Menschen. Personen mit Schluckbeschwerden haben einen Bedarf nach vollwertiger, pürierter Kost, die ebenfalls angeboten wird. Desserts, Getränke und weitere Speisen müssen seniorengerecht zubereitet werden und den Geschmacksgewohnheiten der älteren Menschen entsprechen. Ist dies der Fall, ist die tägliche Mahlzeit vom Menüservice für viele Senioren ein Highlight des Tages.
Was sollten professionelle Anbieter leisten?
Diese hohen Anforderungen an einen Menübringdienst implizieren, dass dieser professionell organisiert sein muss. Das Ziel eines jeden Anbieters besteht darin, täglich hochwertige Mahlzeiten und Spezialkost anzubieten und punktgenau auszuliefern. Das Speisenangebot sollte abwechslungsreich und appetitlich sein. Gleichzeitig müssen die Preise in einer Weise gestaltet sein, dass ältere Menschen sich einen Menübringdienst langfristig leisten können. Darüber hinaus sollten Anbieter die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beachten, die im Qualitätsstandard für Senioren bedeutende Vorgaben implementiert. Diese betreffen den gesamten Prozess, von der Zubereitung der Speisen bis zur Auslieferung.
Um den Anforderungen gerecht zu werden, benötigen Anbieter vor allem eine funktionierende Logistik, Fachkräfte im Küchenbereich und verantwortungsbewusste und empathische Auslieferungsfahrer. Vor allem bei der Auslieferung der Menüs sind Geduld, Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft die Grundvoraussetzungen, um Senioren ausreichend zu versorgen.
Essenzen der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
Die DGE gibt Empfehlungen und Qualitätsleitlinien für unterschiedliche Bereiche der Ernährung heraus. Diese betreffen neben dem Essen auf Rädern auch die Verpflegung in Kindertagesstätten, das Schulessen oder die Betriebsverpflegung. Mit einheitlichen Qualitätsstandards soll erreicht werden, dass in Deutschland flächendeckend vergleichbare Rahmenbedingungen bei Menübringdiensten vorherrschen. In diesem Fall sind die Preise und die Leistungen vergleichbar. Für Anbieter von Essen auf Rädern fokussieren sich die Qualitätsstandards vor allem auf die folgenden Punkte:
- Ziele und Qualitätsstandards.
- Gestaltung der Verpflegung: Getränkeversorgung, Speisenherstellung, Spezialverpflegung.
- Rahmenbedingungen in stationären Senioreneinrichtungen.
- Rahmenbedingungen für die Verpflegung in Bezug auf die Hygiene, die Personalqualifikation und das Qualitätsmanagement.
- Fragen der Nachhaltigkeit.
- Zertifizierungsmöglichkeiten der DGE.
- Orientierungshilfen für Lebensmittelmengen.
Was sind Kritierien für professionelle Anbieter?
Senioren oder deren Angehörige sollten vor einer Entscheidung für einen Mahlzeitendienst vor allem die folgenden 4 Attribute für empfehlenswerte Anbieter überprüfen. Anhand der angegebenen Kriterien können unterschiedliche private Menübringdienste oder Wohlfahrtsverbände getestet werden, um das effektivste und beste Angebot zu eruieren:
- Auswahl
- Preis und Probierangebote.
- Qualität.
- Lieferung und Serviceleistungen.
Auswahl
Der Speiseplan eines Mahlzeitendienstes sollte Abwechslung bieten und mehrheitlich die Vorlieben des Bestellers abdecken. Nach den Qualitätskriterien der DGE sollten die Menüs nahrhaft sein und zu jeder Zeit eine Sättigungsbeilage und eine Gemüsebeilage beinhalten. Die Auswahl der Speisen sollte die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern. Anbieter sollten in der Lage sein, ein Angebot für spezielle Ernährungsbedürfnisse bereitzuhalten. Dies schließt pürierte Kost für Menschen mit Schluckbeschwerden (Dysphagien) ein.
Preis und Probierangebote
Professionelle Anbieter eines Menüservices punkten durch ihre Transparenz. Vor der Belieferung sind die Kosten für den Mahlzeitendienst nachvollziehbar und schriftlich fixiert. Bei der Prüfung des Preises sollte nicht ausschließlich ein einzelnes Essen betrachtet werden. Vor allem Lieferkosten, Mindest-Abnahmemengen, Aufschläge am Wochenende oder an einem Feiertag und weitere Kosten sollten proaktiv mit einbezogen werden. Ein Probierangebot, das eine vergünstigte Belieferung für wenige Tage beinhaltet, wirkt darüber hinaus seriös und anziehend. Bevor sich Senioren langfristig an einen Anbieter binden, gewinnen sie auf diese Weise Vertrauen in den Lieferservice. Sie können persönlich nachvollziehen, ob Preis und Leistung bei einem Mahlzeitendienst zueinander passen.
Qualität
Die meisten Senioren, die mit Essen auf Rädern beliefert werden, werden die Qualität vor allem anhand des Geschmacks bewerten. Dieser ist bedeutend und für jeden Menschen in Bezug auf Essen und Trinken wichtig. Darüber hinaus sollten weitere Informationen vor einer Entscheidung mit einbezogen werden. Umfangreiche Zertifizierungen eines Mahlzeitendienstes, wie die ISO 9001-Zertifizierung können ein Qualitätskriterium sein. Sie geben zum Beispiel Aufschluss darüber, ob das Qualitätsmanagement im anvisierten Unternehmen einen hohen Stellenwert hat. Auszeichnungen der DLG zeigen darüber hinaus an, dass täglich mit hochwertigen, frischen und nachhaltigen Zutaten gekocht wird.
Qualität lässt sich ebenso daran erkennen, dass jedes Essen professionell deklariert ist. Personen, die auf Zutaten allergisch reagieren, sind darauf angewiesen, diese relevanten Informationen vor der Bestellung eines Menüs zu kennen. Hochglanzbroschüren und Werbeversprechen in Bezug auf die Qualität sind dann zielführend, wenn die Qualität und Leistungsfähigkeit eines Anbieters anhand von Fakten nachvollzogen werden kann.
Lieferung und Serviceangebote
Vor einer Bestellung sollten Senioren und Angehörige objektiv überlegen, welche Kriterien bei der Belieferung mit Essen auf Rädern ihnen persönlich wichtig sind. Die Frage der Verzehrfertigkeit ist für viele Senioren entscheidend. Während manche Menüservice-Anbieter das Mittagessen kalt oder gefroren ausliefern, garantieren andere eine verzehrfertige Anlieferung. Dies wird durch ein schonendes Garen und Warmhalten im Lieferwagen gewährleistet.
Darüber hinaus sind die Serviceleistungen eines Anbieters zu prüfen, bevor ein Auftrag zur Langzeitbelieferung vergeben wird. Bei Problemen bei der Belieferung oder der Qualität kommt es unter anderem darauf an, dass der Menüservice zu den üblichen Geschäftszeiten telefonisch zu erreichen ist. Informationen, wie Essenspläne oder Preise sollten darüber hinaus online verfügbar sein. Gleiches gilt für eine persönliche Beratung zu den unterschiedlichen Angeboten, Inhaltsstoffen und Preisen.
Serviceorientierte Mahlzeitendienste bieten gleichzeitig an, die Menüs bei Bedarf zu öffnen oder den Senioren in anderer Weise behilflich zu sein. Handreichungen dieser Art helfen vor allem Senioren, die durch Krankheiten oder Behinderungen stark eingeschränkt sind. Zwei oder drei Minuten können für Betroffene wertvoll sein und das tägliche Mittagessen entkrampfen. Ein Schlüsselservice kann ebenfalls sinnvoll und hilfreich sein. Erhält der Auslieferungsfahrer einen Schlüssel, kann er die Tür eigenständig öffnen und nach dem Rechten sehen, wenn der Besteller nicht öffnet.
Zusammenfassend ist es für Angehörige und Senioren bedeutend, individuell den richtigen und passenden Anbieter für Essen auf Rädern zu finden. Unter den vielen Angeboten sollten Preise und Leistungen eingehend verglichen werden. Zusammen mit dem Geschmack spielen die angeführten Kriterien eine bedeutsame Rolle bei der Entscheidung für einen Anbieter.
Der Vergleich zwischen Tiefkühlkost und frisch zubereiteten Mahlzeiten
Das allgemeine Bild in der Gesellschaft von Essen auf Rädern bezieht sich auf die Belieferung älterer Menschen mit frisch zubereiteten Mahlzeiten. Ein Menübringdienst kann ebenso Tiefkühlkost vorhalten und Senioren für mehrere Tage oder die gesamte Woche mit einem Menü zum Aufwärmen versorgen.
Vorteile von frisch zubereiteten Mahlzeiten
Jeden Tag erhalten Senioren ihr Mittagessen und bei Bedarf weitere Speisen und Getränke im Lieferservice. Die Anbieter liefern das Speisenangebot in einer speziellen Menüschale warm aus. Um diese Art des Mahlzeitendienstes anbieten zu können, muss die betriebsinterne Logistik des Anbieters wie ein Zahnrad ineinandergreifen. Abweichend von einer essbereiten Auslieferung gibt es Anbieter, die frische Kühlkost ausliefern, die vor dem Verzehr erwärmt werden muss.
Für Anbieter von frisch zubereiteten Mahlzeiten gilt: Vom Einkauf hochwertiger Zutaten über die Zubereitung der Speisen in der richtigen Menge, bis zur Auslieferung an die Empfänger dürfen keine Fehler auftreten. Fällt ein Mitarbeiter im Fahrdienst oder ein Koch aufgrund einer Erkrankung aus, muss zeitnah für Ersatz gesorgt werden. Es liegt auf der Hand, dass die Struktur und das Organigramm eines Unternehmens, das Mahlzeiten frisch ausliefert, stringent aufgebaut sein muss. Die Vorteile von frisch zubereiteten Lebensmitteln für die Konsumenten sind vielfältig:
- Bequemste Art des Mahlzeitendienstes.
- Höchste Qualität in Bezug auf die Inhaltsstoffe und Vitamine.
- Kein Aufwand bei der Zubereitung oder beim Abwaschen.
- Verschiedene Mahlzeiten pro Tag zur Auswahl.
- Möglichkeit des täglichen sozialen Kontakts mit dem Menübringdienste hilft gegen Einsamkeit.
- Tagesstrukturierender Termin für Senioren fördert die Eigenständigkeit.
Mehrwerte von Tiefkühlkost
Anbieter, die Essen auf Rädern als Tiefkühlmenü ausliefern, kochen in der Regel Mahlzeiten für mehrere Tage im Voraus vor. Dies impliziert im Vergleich zu frisch zubereiteten Mahlzeiten eine ähnliche, zeitversetzte Logistik. Mögliche Fehler oder Qualitätsabweichungen sind bei Anbietern von Tiefkühlmenüs eher tolerabel, da mehr Zeit für adäquate Lösungen bei Problemen zur Verfügung steht. Tiefkühlmenüs können wahlweise 1mal pro Woche oder täglich als warme Mahlzeit ausgeliefert werden. Anbieter, die ausschließlich in der Woche tätig sind, liefern abweichend fünf aufgewärmte Mahlzeiten und zwei tiefgekühlte Mittagessen für das Wochenende. Basierend auf der persönlichen Situation kann ein Mahlzeitenservice mit Tiefkühlkost für Senioren ebenfalls Vorteile beinhalten:
- Flexibilität durch Lieferung 1mal pro Woche.
- Flexibilität in Bezug auf die täglichen Essenszeiten.
- Möglichkeit, Menüs selbstbestimmter, nach Appetit auszuwählen.
- Vor allem interessant für agile Senioren, die nicht mehr kochen möchten oder nicht gut kochen können.
Angehörige oder Senioren, die sich für Essen auf Rädern interessieren und die verschiedenen Anbieter am Markt vergleichen, sollten sich vorab explizit über die Zubereitung, die Qualität und das Lieferintervall von Mahlzeiten erkundigen. Es gibt für ältere Menschen kein Patentrezept in Bezug auf die Auswahl eines Menübringdienstes. Entscheidend sind in letzter Instanz die Qualität, der Geschmack und die Preise für die Lieferung.
Welche Personengruppen haben ein gesetzliches Anrecht auf eine Belieferung mit Essen auf Rädern und welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Es gibt aus Sicht des Gesetzgebers kein Anrecht für Senioren, einen Mahlzeitendienst zu beauftragen, der von einer öffentlichen Kasse bezahlt werden muss. Die Kosten für Essen auf Rädern müssen in der Regel vom Bedürftigen persönlich getragen werden. Diese liegen zwischen 5 bis 10 Euro pro Menü inklusive Lieferung. Eine Ausnahme macht das Sozialgesetzbuch XII im § 30 Absatz 5:
„Für Kranke, Genesende, behinderte Menschen oder von einer Krankheit oder von einer Behinderung bedrohte Menschen, die einer kostenaufwendigen Ernährung bedürfen, wird ein Mehrbedarf in angemessener Höhe anerkannt.“
Die Genehmigung für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen einer besonderen Ernährung benötigen, ist eine Einzelfallentscheidung des zuständigen Sozial- oder Grundsicherungsamtes. Sie wird vor allem Senioren gewährt, die aufgrund geringer Rentenansprüche Grundsicherung im Alter erhalten. Reichen die gezahlten Beträge der Grundsicherung zusammen mit der Altersrente nicht aus, um eine besondere Schonkost oder Diabetikerkost zu bezahlen, kann ein Antrag auf Mehrbedarf gestellt werden. Die Pflegeversicherung gewährt, ebenso wie die gesetzliche Krankenversicherung keinen Zuschuss für einen Menüservice.
Für Betroffene lohnt es sich, die Kosten für Essen auf Rädern im Detail zu berechnen. Wer sich für eine Belieferung durch einen Mahlzeitendienst entscheidet, wird in der Regel weniger Ausgaben für Lebensmittel haben. Gleichzeitig steigt die Lebensqualität durch die tägliche Entlastung nachweislich. Senioren mit krankheitsbedingten Einschränkungen verlieren die Last und Sorge, ob sie sich täglich adäquat versorgen können. Es ist aus diesem Grund sinnvoll, die Preise und die Leistungen der Anbieter zu vergleichen. Nach individueller Prüfung kann eine auf Tatsachen gegründete Entscheidung ergeben, ob ein Menüservice vernünftig, erschwinglich und zweckmäßig ist.
Was ist in Bezug auf die Bestellungen und die Menüs bei einem Mahlzeitenservice zu beachten?
Der Rentenatlas 2022 der Deutschen Rentenversicherung gibt an, dass die Durchschnittsrente in Deutschland 1.467 Euro pro Person beträgt. Bei diesem Monatseinkommen und den gestiegenen Lebenshaltungskosten ist es nachvollziehbar, dass Rentnerinnen und Rentner in Bezug auf die monatlichen Kosten eines Mahlzeitenservice Berechnungen anstellen müssen. Die Ausgaben für eine umfangreiche Verpflegung können sich monatlich pro Person auf 300 Euro oder mehr belaufen. In letzter Instanz sollten Angehörige oder Senioren eine persönliche Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Hierbei sollte objektiv nachvollzogen werden, welchen individuellen Mehrwert ein Menübringdienst hat. Die folgenden Fragen sind zielführend und sollten erörtert werden:
- Wie eingeschränkt bin ich/ist der Angehörige in Bezug auf die täglichen Mahlzeiten?
- Wie beschwerlich ist es, eigenständig einzukaufen und selbstständig zu kochen?
- Welche Hilfe können die Familie oder Freunde anbieten?
- Ist es dem Rentner nach wie vor möglich, teilweise eine gute und nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen?
- Welche Tätigkeiten in Bezug auf die täglichen Mahlzeiten sind im Besonderen mühevoll?
- Welchen individuellen Mehrwert bringt eine Belieferung mit Essen auf Rädern?
Beim persönlichen Abwägen der Vorteile und Nachteile einer Belieferung mit Essen auf Rädern werden Senioren und ihre Angehörigen individuell erkennen, welcher Bedarf in Bezug auf einen Mahlzeitendienst besteht. In vielen Fällen können sich ältere Menschen zum Frühstück und Abendessen ohne Hilfe versorgen. Sie bestellen ausschließlich das Mittagessen bei einem Menüservice und genießen den Service der persönlichen Betreuung. Eine wöchentliche Einkaufshilfe kann darüber hinaus Senioren effektiv unterstützen, die wichtigsten Lebensmittel zu jeder Zeit im Haus vorrätig zu haben. Dies gibt Sicherheit und verlängert die Phase der Eigenständigkeit im Alter.
Essen auf Rädern – eine gute Option für bettlägerige Menschen
Essen auf Rädern kann ebenfalls für bettlägerige oder in Bezug auf ihre Mobilität eingeschränkte Senioren eine adäquate Alternative zur Heimversorgung darstellen. Zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst ist sichergestellt, dass die notwendige, tägliche Hilfe an jedem Tag der Woche zur Verfügung steht. Auf diese Weise ist es multimorbiden Senioren möglich, lange Zeit selbstbestimmt im eigenen Zuhause verbringen. Erst wenn die Kräfte weiter nachlassen, müssen sie in einem Pflegeheim professionell betreut werden.
Menübringdienste offerieren gegen Aufpreis verschiedene Serviceangebote für Senioren. Sie bieten an, die Menüschalen zu öffnen, Getränke und Besteck bereitzustellen oder Senioren bei der Nahrungsaufnahme zu unterstützen. Welche Serviceleistungen individuell angeboten werden, sollte in einem persönlichen Gespräch vor der Vertragsunterzeichnung besprochen und vertraglich fixiert werden. Angehörige sollten darauf achten, dass ein professionelles Zusammenspiel mit dem Pflegedienst sichergestellt ist.
Zusammenfassung und Fazit: Essen auf Rädern
Ein professioneller Menüservice für ältere Menschen stellt eine sinnvolle Alternative zu einer frühzeitigen Betreuung in einem Alten- und Pflegeheim dar. In vielen Fällen sind Personen fortgeschrittenen Alters nach wie vor geistig rege und haben den Wunsch, langfristig und selbstbestimmt im eigenen Umfeld zu leben. Durch ihre körperlichen Gebrechen und Krankheiten fällt es ihnen allerdings schwer, sich um die täglichen Mahlzeiten zu kümmern. Ausgewogenheit im Speiseplan und die Qualität der Nahrungsmittel kann ohne Hilfe nicht gewährleistet werden. Eine mangelhafte Ernährung kann langfristig weitere Krankheiten begünstigen. Ältere Menschen profitieren in diesem Fall von Essen auf Rädern, das Qualität, Geschmack und eine individuelle Kost beinhaltet.
Es gibt unterschiedliche Anbieter, die einen Menübringdienst offerieren. Neben den Wohlfahrtsverbänden haben sich regional verschiedene Unternehmen mit ihrem Angebot etabliert. Professionelle Anbieter erkennt man an ihrem Serviceangebot, der Transparenz in Bezug auf Preis und Leistung und an ihren Organisationsstrukturen. Probeangebote und auf Erkrankungen abgestimmte Mahlzeiten sind ebenso entscheidend, wie Auszeichnungen der DGE oder eine ISO-Zertifizierung. Neben all diesen Kriterien spielt der Geschmack für Senioren die Hauptrolle. Ein ausgewogener Speiseplan, auf ältere Menschen abgestimmte Portionen und ein empathischer Lieferservice unterstützen Senioren umfassend. Essen auf Rädern kann die Lebensqualität von Senioren verbessern und das tägliche Menü im Mahlzeitenservice zu einem der Highlights des Tages machen.